Frauen werden immer später schwanger
10.05.2011
In Deutschland werden Frauen immer später Mütter, wie eine Studie der Krankenkasse KKH-Allianz ergab. Demnach stieg die Gebärrate der 40- bis 44 Jährigen 2010 um fast 50 Prozent an.
Deutschlands Mütter werden immer älter bei der Geburt des ersten Kindes, wie eine Erhebung der Patientendaten von Versicherten der KKH-Allianz ergab. Während die Zahl Gebärenden im Alter von 20 bis 24 Lebensjahren im vergangenen Jahr 2010 um 28 Prozent sank, stieg im gleichen Zeitraum die Geburtenrate der 40- bis 44 Jährigen Mütter um satte 46 Prozent an. Bedingt durch den Anstieg des Gebäralters mussten immer mehr Geburten mit Hilfe eines Kaiserschnitts durchgeführt werden. Bei jüngeren Frauen lag die Kaiserschnitt-Geburtsrate bei knapp 28 Prozent. Bei Frauen des älteren Jahrgangs lag die Rate der Schnittentbindungen bei 45 Prozent. Hauptursache für diesen Trend dürften die neuen beruflich Perspektiven von Frauen und der demografische Wandel sein.
Im medizinisch konventionellen Sinne sind Schwangerschaften ab einem bestimmten Alter der Mutter eine sog. Risikoschwangerschaft. Fast jede zweite Spätgebärende bringt ihr Kind mittels eines Kaiserschnitts auf die Welt. Laut der Krankenkasse ist ein kontinuierlicher Anstieg der Spätschwangerschaften in Verbindung eines Kaiserschnitts seit Jahren zu beobachten. 2010 wurde fast jedes dritte Kind (32 Prozent) per Kaiserschnitt geboren, 2004 war es noch jedes vierte Neugeborene.
Bei den Schnittentbindungen gibt es regionale Unterschiede. In den neuen Bundesländern ist die Quote der Kaiserschnitte deutlich geringer als in den alten Ländern. Laut Versicherten-Daten lag die Kaiserschnittquote in den neuen Bundesländern insgesamt bei 27 Prozent, in den alten bei 33 Prozent. Am häufigsten wurden Kaiserschnitt-Geburten in Rheinland-Pfalz (38 Prozent) durchgeführt. Hingegen war der Anteil 2010 in Sachsen mit 25 Prozent am geringsten. (sb)
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Bild: Templermeister, Pixelio.de
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