Gesundheitsgefährdende Listerien nachgewiesen: Hersteller startet Rückruf für Frikadellen
Die Fleisch-Krone Feinkost GmbH aus Golderstedt (Niedersachsen) hat einen Rückruf für verschiedene Fertigfrikadellen gestartet. Nach Angaben des Unternehmens kann nicht ausgeschlossen werden, dass die Fleischprodukte mit gesundheitsgefährdenden Bakterien verunreinigt sind. Vom Verzehr der bei Rewe und Norma verkauften Frikadellen wird abgeraten.
Die Firma Fleisch-Krone Feinkost GmbH aus dem niedersächsischen Golderstedt ruft Frikadellen und Frikadellen-Bällchen zurück, nachdem in einer Probe Listerien festgestellt worden sind. Erst vor wenigen Wochen haben die gefährlichen Erreger bundesweit für Schlagzeilen gesorgt, nachdem es durch Listerien in Wurst und Pizza zu Todesfällen gekommen war.
Mikrobielle Verunreinigung
Laut einer Mitteilung, die das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit auf seinem Portal „lebensmittelwarnung.de“ veröffentlicht hat, sind von dem Rückruf folgende Produkte betroffen:
- Gut Bartenhof Frikadelle Klassik und Frikadellen-Bällchen mit den Chargennummern 97812 und 97813 mit dem Mindesthaltbarkeitsdatum 05.11.2019
- „ja! Frikadellenbällchen“ 500 g-Packung, mit den Mindesthaltbarkeitsdaten 05.11.2019 und 20.11.2019, Artikel-EAN 43 888 4022 2728, Veterinärkontrollnr. DE – NI 10138
„Es kann nicht ausgeschlossen werden, dass die betroffenen Packungen mikrobiell verunreinigt sind“, heißt es in der Mitteilung, in der erklärt wird, dass der Rückruf erfolgt, da im Rahmen einer Eigenkontrolluntersuchung ein positiver Befund bei Listeria monocytogenes festgestellt wurde. „Von dem Verzehr der betroffenen Produkte wird dringend abgeraten“, schreibt das Unternehmen.
An Norma und Rewe geliefert
Den Angaben zufolge wurde die betroffene Ware mit der Bezeichnung „Gut Bartenhof“ an Norma-Filialen in Aichach (Bayern), Rossau (Sachsen), Ahrensfelde (Brandenburg), Dettingen (Baden-Württemberg), Rheinböllen (Rheinland-Pfalz) und Kerpen (Nordrhein-Westfalen) geliefert. Die „Frikadellenbällchen“ der Rewe-Eigenmarke „ja!“ wurden laut „lebensmittelwarnung.de“ in Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen ausgeliefert. Kunden können die betroffenen Artikel gegen Erstattung des Kaufpreises in den Filialen zurückgeben.
Bei schweren oder anhaltenden Symptomen zum Arzt
Listerien sind Bakterien, die eine sogenannte „Listeriose“ hervorrufen können. Diese äußert sich meist innerhalb von 14 Tagen nach Infektion mit Symptomen wie Durchfall, Fieber und Kopfschmerzen.
Die Inkubationszeit kann allerdings auch bis zu acht Wochen nach dem Verzehr kontaminierter Produkte dauern. Wie das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) erklärt, können insbesondere Schwangere, Senioren und Menschen mit geschwächtem Abwehrsystem schwerere Krankheitsverläufe mit Blutvergiftung und Hirnhautentzündung entwickeln. Bei schwangeren Frauen kann, sogar ohne Symptome, das ungeborene Kind geschädigt werden. Im Extremfall kann eine Listerien-Erkrankung zum Tod führen.
Personen, die die vom Rückruf betroffenen „Lebensmittel gegessen haben und schwere oder anhaltende Symptome entwickeln, sollten ärztliche Hilfe aufsuchen und auf eine mögliche Listerien-Infektion hinweisen. Schwangere, die dieses Lebensmittel gegessen haben, sollten sich auch ohne Symptome in ärztliche Behandlung begeben und sich beraten lassen“, schreibt das Unternehmen. Für andere Menschen ohne Symptome sei dies nicht sinnvoll. (ad)
Autoren- und Quelleninformationen
Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Medizinern und Medizinerinnen geprüft.
- lebensmittelwarnung.de: Pressemitteilung der Fleisch-Krone Feinkost GmbH: Produkt-Rückruf: Frikadellen/Frikadellen-Bällchen - Listerien, (Abruf: 03.11.2019)
- Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR): Listeriose: Selten, aber gefährlich für Alte, Schwangere und Personen mit verminderter Immunabwehr, (Abruf: 03.11.2019), Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR)
Wichtiger Hinweis:
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