Grüner Star: Neue Methode um tückisches Augenleiden zu diagnostizieren
12.06.2013
Der Gesellschaft für Augenheilkunde zufolge leiden mehr als zwei Millionen Deutsche am sogenannten Grünen Star, einer tückischen Augenerkrankung, die im schlimmsten Fall zur Erblindung führen kann. Da das Augenleiden meist erst spät Symptome verursacht, erfolgt die Diagnose häufig erst, wenn es bereits zu spät ist. Dank einer neuen Diagnosetechnik soll es zukünftig möglich sein, Grünen Star bereits im Frühstadium zu erkennen.
Tückische Augenkrankheit kann zur Erblindung führen
Der Grüne Star (Glaukom) bezeichnet eine Gruppe von Augenerkrankungen unterschiedlicher Ursache, die unbehandelt mit einem Verlust von Nervenfasern einher gehen. Betroffene leiden unter den charakteristischen Gesichtsfeldausfällen, die mit dem Fortschreiten der Erkrankung bis zur Erblindung führen können. Meist ist ein erhöhter Augeninnendruck oder eine Durchblutungsstörung des Sehnervs Ursache der Erkrankung. Wie Armin Scharrer, Präsident der Deutschen Ophthalmochirurgen (Augenchirurgen), gegenüber der Nachrichtenagentur „dpa“ erläuterte, bemerkten viele Patienten die Erkrankung erst spät, weil zunächst das gesunde Auge "die Sehfeldausfälle des anderen Auges übertüncht". Zwar ist die Beeinträchtigung des Sehnervs irreversibel, jedoch kann das Fortschreiten des grünen Stars gestoppt werden, sobald er erkannt wurde. „Eine bereits eingetretene größere Schädigung kann nicht mehr repariert werden", erklärte Scharrer. Es bestünden aber gute Behandlungsmöglichkeiten im Frühstadium mit Augentropfen, Laserbehandlungen oder Operationen.
Mit neuer Untersuchungsmethode tückische Augenerkrankung frühzeitig erkennen
Viele Patienten gingen erst spät zum Arzt, wenn sich deutliche Symptome des Augenleidens zeigten wie eine Behinderung des Abflusses von Augenwasser, der aufgrund der Neubildung des Augenwassers zum Anstieg des Augeninnendrucks führe. Zudem sei es im Rahmen der bisherigen Untersuchungsmethoden häufig schwierig oder gar unmöglich gewesen, den grünen Star im Frühstadium zu erkennen.
Ein neues Gerät mit einem Infrarotlaser soll Scharrer zufolge das frühzeitige Erkennen des Grünen Stars ermöglichen. Das sogenannte Papillen-OCT-Gerät lasse auch schräge und vertikale Schnitte durch die Netzhaut und den Sehnervkopf zu. Auf diese Weise entstünden dreidimensionale Bilder bis in tiefe Schichten, die dem Arzt sonst nicht zur Verfügung stehen würden. Scharrer rät Menschen ab dem 40. Lebensjahr zu regelmäßigen Vorsorgeuntersuchungen beim Augenarzt.
Zu den Risikofaktoren für den Grünen Star gehören neben einem hohen Lebensalter unter anderem auch ein erhöhter Augeninnendruck, ein von der Norm abweichender Blutdruck (vor allem ein zu niedriger Blutdruck oder starke Blutdruckschwankungen), genetische Veranlagung, Diabetes mellitus, hohe Kurz- oder Weitsichtigkeit sowie Durchblutungsstörungen. Durchblutungsstörungen des Sehnervs können sich beispielsweise durch Migräne oder Tinnitus bemerkbar machen. (ag)
Bild: Uwe Wagschal / pixelio.de
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