Pilotprojekt zur Erforschung der Demenz im mittleren Lebensabschnitt in Münster
18.08.2014
Demenz und deren häufigste Unterform Alzheimer sind gefürchtete neurodegenerative Erkrankungen im Alter. Doch kann Demenz auch in früheren Jahren auftreten. Ein Pilotprojekt an der LWL-Klinik Münster erforscht nun die Demenz im mittleren Lebensabschnitt, so die aktuelle Mitteilung der Nachrichtenagentur „dpa“.
Oft wird Demenz bei Patienten, die bereits im Alter zwischen 45 und 69 Jahren erkranken, nicht als solche erkannt, berichtet die „dpa“ unter Berufung auf die Alzheimer Gesellschaft Münster. Die Betroffenen fallen schlichtweg durchs Raster. Die gilt in gewisser Weise auch für das therapeutische Angebot. „Was wir anbieten, passt nicht zu dem, was junge Patienten brauchen“, zitiert die „dpa“ den Chefarzt der Gerontopsychiatrie der LWL-Klinik Münster, Tilmann Fey. Mit dem geplanten Pilotprojekt soll sich dies ändern. Das zusammen mit der Techniker Krankenkasse (TK) geplante zweijährige soziologische Forschungsprojekt „FrühLink“ wird bis Ende 2015 Ergebnisse liefern, die den rund 18.000 Betroffenen in Nordrhein-Westfalen, aber auch Angehörigen und Arbeitgebern helfen sollen, berichtet die „dpa“. Die Projektpartner wollen gemeinsam konkrete Alltagshilfe für die Demenz-Patienten im mittleren Lebensalter entwickeln.
Die Schwierigkeit bei der Erkennung früher Demenz-Erkrankungen ist vor allem auf die eher ungewöhnliche Symptomatik zurückzuführen. Die typischen Erinnerungslücken treten hier nur selten in Erscheinung. Vielmehr zeigen die Betroffenen stattdessen oftmals Verhaltensauffälligkeiten und Veränderungen ihrer Persönlichkeit, die für Mitmenschen nur schwer zu deuten sind. Auch depressive Stimmungslagen können mitunter in Zusammenhang mit aufkommender Demenz stehen. (fp)
Bildnachweis: Angela Parszyk / pixelio.de
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