Cereralien, Fertigsoßen und Co: So viel Zucker steckt in den Produkten
Übergewicht, Diabetes, Karies: Der häufige Konsum von Zucker birgt eine Menge Gesundheitsrisiken. Bei vielen Lebensmitteln ist aber oft gar nicht so einfach zu erkennen, wie viel des Süßungsmittels sich darin befindet. Versteckter Zucker ist in zahlreichen Lebensmitteln enthalten. Die Stiftung Warentest präsentiert nun einige der Zuckerbomben – und weist darauf hin, wie sie entschärft werden können.
Hoher Zuckerkonsum macht krank
Immer wieder wird von Gesundheitsexperten gewarnt: Vermeiden sie zu hohen Zuckerkonsum. Das Süßungsmittel kann bei häufigem Verzehr zu enormen gesundheitlichen Problemen wie Karies, Adipositas, Bluthochdruck oder Diabetes führen. Dennoch verbraucht ein Deutscher im Schnitt pro Tag umgerechnet 29 Stück Würfelzucker. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hält lediglich rund die Hälfte für tolerierbar.
Versteckter Zucker in Fertigprodukten
Die Verbraucher rieseln nur etwa ein Achtel dieses Zuckers selbst in Kaffee, Kuchen und Pudding, die große Mehrheit des Süßmachers sehen sie nicht. Denn vielen Fertigprodukten wird Zucker zugesetzt, der für Verbraucher oft nicht einfach zu entdecken ist.
Die Stiftung Warentest hat sich exemplarisch 60 gesüßte Fertiglebensmittel aus dem Bereich Frühstücks-Cerealien, Milchprodukte, fertige Soßen und Softdrinks angeschaut und präsentiert die Ergebnisse in ihrer aktuellen Zeitschrift „test“ (Ausgabe 5/2017).
Die Experten hatten unter anderem 15 Frühstücks-Cerealien genauer unter die Lupe genommen. Diese muten aufgrund der Bilder von Ähren und der Werbung mit Vollkorn oft wie gesunde Getreidekost an.
Werbung auf Kinder ausgerichtet
Doch weit gefehlt. Gerade diese Kinder ansprechenden Produkte – in manchen Fällen mit lustigen Comicfiguren auf der Packung – enthalten große Mengen Zucker.
„Eine Zuckerbombe sind Kellog‘s Smacks mit 43 Prozent. Frühstückt ein Grundschüler 60 Gramm, hat er schon mehr Zucker intus, als ihm die WHO idealerweise maximal für den ganzen Tag empfiehlt“, berichten die Experten auf ihrer Webseite.
Die Tester verweisen auf eine bessere Alternative: Ein selbst gemischtes Müsli aus Haferflocken und Trockenfrüchten, die zwar auch viel Fruchtzucker enthalten, aber mit wertvollen Ballaststoffen punkten. Außerdem sind auch Cerealien und Müslis ohne Zuckerzusatz erhältlich.
Besser zu Natur-Milchprodukten greifen
Milchprodukte wie Joghurt kommen ebenfalls oft nicht ohne zugesetzten Zucker aus. Von den 15 untersuchten Produkten enthielten viele pro Becher vier Stück Würfelzucker. Natürlicher Zucker aus der Milch und den Früchten war da bereits herausgerechnet.
Auch in einer Studie der Universität Hohenheim konnte vor einigen Jahren festgestellt werden, dass zahlreiche Fruchtjoghurts große Zuckerbomben sind.
Die Stiftung Warentest hat einen Tipp parat: „Essen Sie Milchprodukte möglichst „natur“.“ Verfeinern kann die Joghurts mit etwas Marmelade oder noch besser mit Nüssen und Obst.
Drei Stück Würfelzucker pro Esslöffel Fertigsoße
Fertigsoßen standen ebenfalls auf dem Einkaufszettel der Tester. Hier zeigte sich, dass manche der Barbecue-Soßen auf drei Stück Würfelzucker pro Esslöffel Soße kommen. Bei Ketchup sind es immerhin noch eineinhalb Würfel.
Auch hier haben die Experten eine Empfehlung, um den Zuckergehalt der jeweiligen fertigen Dips und Soßen zu reduzieren: Und zwar indem man sie streckt, beispielsweise mit Naturjoghurt oder passierten Tomaten.
Bei den untersuchten Softdrinks stellte sich heraus, dass in einer 0,5-Liter-Flasche bis zu 17 Stück Würfelzucker enthalten sein können. Auch hier war der Fruchtzucker aus Früchten und Saft bereits herausgerechnet worden.
Vor allem Kinder und Jugendliche konsumieren viel der süßen Limonaden. Solche Softdrinks sind oft Ursache für Übergewicht.
Zwar kann mit süßstoffgesüßten Varianten Zucker eingespart werden, Mineral- oder Trinkwasser sind jedoch die besseren Durstlöscher. (ad)
Autoren- und Quelleninformationen
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.