Das schöne Wetter lockt die ersten Zecken
07.03.2014
Aufgrund der milden Temperaturen erwachen die Zecken in diesem Jahr früher aus ihrer Winterstarre und sind mancherorts bereits aktiv. Die Gesellschaft für Virologie (GfV) in Erlangen rät deshalb Personen, die in den FSME-Risikogebieten wohnen, arbeiten und sich im Freien aufhalten zur Impfung gegen Hirn- und Hirnhautentzündung.
Zecken können FSME übertragen
In vielen Gebieten tummeln sich bereits jetzt Zecken auf Sträuchern, im Unterholz und auf Wiesen. Die spinnenartigen Blutsauger sind überall dort verbreitet, wo ihre Wirtsarten leben. In Deutschland gibt es etwa 20 verschiedene Zeckenarten, von denen der Gemeine Holzbock die bekannteste ist.
„Viele Menschen unterschätzen die Gefahr, die von Zecken ausgeht“, erläutert Professor Franz X. Heinz, Vizepräsident der GfV. Er rät Menschen, die sich in den bekannten Risikogebieten – Bayern, Baden-Württemberg, Südhessen, Thüringen und Teile von Nordhessen, Rheinland-Pfalz und Saarland – im Freien aufhalten zur Impfung gegen die FSME-Erreger. „Diese bekannten Risikogebiete bestehen relativ stabil“, informiert der Experte. „Am besten lassen sich Menschen, die in den bekannten FSME-Risikogebieten leben und sich viel in der Natur aufhalten, bereits im Winter impfen. Aber auch jetzt, mit Beginn der warmen Jahreszeit, ist es noch nicht zu spät.“
Beim Spaziergang durch den Wald oder dem Gang über Wiesen können die Zecken leicht auf ihren Wirt springen und die gefährlichen Erreger übertragen. Die sogenannte Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) kann schwere Krankheitsverläufe nehmen. Angaben des Robert-Koch-Instituts (RKI) wurden allein im vergangenen Jahr 420 Infektionen registriert. „Etwa ein Prozent der Fälle endet tödlich“, berichtet Heinz. Während es gegen Borreliose, eine weitere durch Zecken übertragene Erkrankung, zwar keine Impfung gibt, kann sie jedoch meist mit einem Antibiotikum behandelt werden. „Eine ursächliche Therapie der FSME hingegen ist nicht möglich“, warnt Heinz. (ag)
Bild: Tamara Hoffmann / pixelio.de
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