Erhöht Talkumpuder das Krebsrisiko?
Talkumpuder wird in vielen Haushalten verwendet, es wird beispielsweise oft bei Babys eingesetzt, um unangenehme Hautausschläge zu vermeiden. Talkumpuder kann jedoch das Risiko für Eierstock- und Lungenkrebs erhöhen. In den USA hat nun eine Frau, die nach langjähriger Verwendung des Puders an Eierstockkrebs erkrankt war, erfolgreich auf Schadensersatz geklagt und bekam mehrere Millionen Dollar Entschädigung zugesprochen.
Viele Frauen könnten durch Talkumpuder erkrankt oder verstorben sein
Tausende von Menschen, welche in jüngeren Jahren in Kontakt mit Talkumpuder kamen, könnten dadurch jetzt einem erhöhten Risiko für Eierstock- und Lungenkrebs ausgesetzt sein, erläutern Experten. Den meisten Menschen ist wahrscheinlich nicht bekannt, dass die Verwendung von Talkumpuder ein Gesundheitsrisiko darstellt. So ging es auch der Klägerin in den USA, die das Puder über Jahre zur Intimpflege nutzte.
Wofür wird Talkum verwendet?
Talkum besteht aus Magnesiumsilikat, welches in der Lage ist Wasser zu binden. Talkumpuder wird häufig zur Vorbeugung von Ausschlägen genutzt, kann aber auch in Haaren und im Gesicht verwendet werden. Talkum wurde in der Vergangenheit oft als Babypuder verwendet. Talkum ist aber auch in Nahrungsmitteln und Tabletten enthalten. Weitverbreitet ist Talkum auch in der Kosmetik, es gibt beispielsweise ein Talkumpuder für den Bereich der der Genitalien bei Frauen. Talkumpuder ist insgsamt in einer Reihe von kosmetischen Produkten enthalten, einschließlich Gesichtspuder, Babypuder und Körperpuder für Erwachsene. Talkum kann auch in vielen Make-up-Produkten wie beispielsweise Lidschatten gefunden werden.
Frau klagt und bekommt 417 Millionen US-Dollar zugesprochen
In Amerika haben Opfer bereits Talkum-Hersteller auf mehrere Millionen Doller Schadensersatz verklagt, nachdem sie an Eierstockkrebs oder einem sogenannten Mesotheliom erkrankt waren. Eine Klägerin und langjährige Anwenderin von Talkumpuder hat jetzt in den USA beispielsweise einen Schadenersatz von insgesamt 417 Millionen US-Dollar zugesprochen bekommen, nachdem sie das Pulver über Jahre hinweg im Genitalbereich einsetzte und schließlich ein sogenanntes Ovarialkarzinom entwickelte, berichtet das Informationsportal RSVP live. Trotz dieses Urteils bleibt es weiterhin umstritten, ob das mineralische Puder tatsächlich krebserregend ist.
Risiken wurden nicht ausreichend erläutert
Viele Menschen sind zu Recht besorgt. Talkumpuder war noch vor einigen Jahrzehnten ein unglaublich beliebtes Produkt bei Frauen und jetzt leiden die Betroffenen und ihre Kinder unter den schwerwiegenden Folgen. Sie hätten schon damals über die möglichen Risiken informiert werden müssen, aber stattdessen wurden diese versschwiegen, so der Vorwurf.
Talk kann Asbest enthalten
Ein großer Bestandteil von Talkum ist Talk. In seiner natürlichen Form enthält Talk teilweise Asbest, eine Substanz, welche beim Einatmen bekannterweise Krebs in und um die Lunge verursacht. Wenn Talkumpuder mit Krebs in Verbindung gebracht wird, ist es wichtig zwischen Talk, der Asbest enthält, und Talk, der frei von Asbest ist, zu unterscheiden, erklären Experten zu diesem Thema.
Talkum mit Asbest kann Krebs auslösen
Inhaliertes Talkum, welches Asbest enthält, wird allgemein als krebserregend anerkannt. Diese Art von Talk wird in modernen Konsumgütern allerdings nicht verwendet. Die Beweise für die eventuellen Auswirkungen von astbestfreiem Talkum bleiben allerdings umstritten und bis heute ist diese Form von Talkum immer noch weit verbreitet. (as)
Autoren- und Quelleninformationen
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.