Naturheilkunde: Gänseblume, Spitzwegerichblätter und Zwiebel helfen gegen unangenehmes Jucken bei Mückenstichen
28.07.2014
In lauen Sommernächten lockt es viele Menschen ins Freie. Leider findet die angenehme Witterung auch bei Mücken großen Anklang. Wer sich nicht schützt, ist mancherorts schnell übersät von lästigen, juckenden Mückenstichen. Im Gespräch mit der Nachrichtenagentur „dpa“ erläutert der Allgemeinmediziner Peter Emmrich, Vizepräsident des Deutschen Naturheilbundes, welche Mittel aus der Naturheilkunde Linderung verschaffen.
Mückenstiche können sehr unangenehm sein
Die Haut kann nach einem Mückenstich um die Einstichstelle herum kann stark anschwellen und sich röten, wenn die Mücke zuvor auf Gräsern gesessen hat, die mit Spritzmitteln behandelt worden sind. Die Reaktionsfläche kann einen Durchmesser von bis zu 20 Zentimeter haben. Bei manchen Menschen schwellen Mückenstiche zudem aufgrund einer allergischen Reaktion auf die Eiweißstoffe im Mückenspeichel sehr stark an und werden zu großen, juckenden Hautquaddeln. Betroffene können nachts kaum schlafen und klagen über eine verminderte Leistungsfähigkeit tagsüber. Eine Mückenallergie ist jedoch in den meisten Fällen nicht so gefährlich wie andere Insektenstichallergien beispielsweise gegen Wespengift, bei der Betroffene im schlimmsten Fall in einen lebensbedrohlichen Zustand versetzt werden können. Werden die Beschwerden nach einem Mückenstich sehr stark oder treten Symptome wie Fieber, Kreislaufschwäche oder Atemnot auf, sollte jedoch ein Arzt aufgesucht werden.
Naturheilkunde bei Mückenstichen
Wie der Experte erläutert, gibt es zahlreiche Pflanzen in der Naturheilkunde, mit den der unangenehme Juckreiz bei Mückenstichen gelindert oder gar gestoppt werden kann. Emmerich empfiehlt, geschwollene Mückenstiche mit einer Zwiebelauflage zu behandeln. Dafür wird eine dicke Scheibe oder eine halbe Zwiebelknolle mit einem Tuch auf der Einstichstelle fixiert. „Der Schwefel im Zwiebelsaft hat eine desinfizierende und antibakterielle Wirkung“, so der Allgemeinmediziner. Gleichzeitig sorge die Zwiebel für Kühlung und Beruhigung der gereizten Hautstelle. Nach der Zwiebelbehandlung sollte die Haut mit Ringelblumen-Creme (Calendula) eingerieben werden.
Gegen den Juckreiz bei Mückenstichen helfen aber auch Spitzwegerichblätter. Sie werden ähnlich wie die Zwiebel auf die betroffenen Hautstelle gelegt und mit einem Tuch fixiert. Der Spitzwegerich beruht die Haut. „Ich würde sie schon zwei Stunden drauflassen“, rät Emmerich. Auch der Saft ausgepresster Gänseblümchen mit Blättern und Stiel oder das Gel aus dem Inneren eines Aloe-Vera-Stängels kann die Beschwerden lindern.
Umschlag mit Schnaps lindert Juckreiz bei Mückenstichen
Nicht zuletzt hat Emmerich noch ein Hausmittel gegen Mückenstiche parat: ein Schnapsumschlag. Dafür wird ein Tuch in hochprozentigen Klaren getränkt und anschließend um die Schwellung gewickelt. „Die Verdunstungskälte des Alkohols zieht die Wärme raus und beruhigt die Haut“, Danach solle die Haut mit einem Öl gepflegt werden, da der Alkohol stark austrockne.
Wer Mückenstichen bereits im Vorfeld vorbeugen will, sollte helle körperbedeckende Kleidung tragen, da Mücken von bunter Kleidung sowie von Schweiß und Milchsäurebakterien angezogen werden. Ein Mückenschutzmittel, das flächendeckend auf dem Körper verteilt wird, kann die Mücken ebenfalls abhalten. Im Garten oder auf dem Balkon wirken „Citronella-Kerzen“ abschreckend auf die kleinen Blutsauger. (ag)
Bild: Petra Hegewald / pixelio.de
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