Ob als Hauptgericht oder als Beilage: Salat ist beliebt und steht oft als Sinnbild für eine gesunde Ernährung. Vor allem aber können Salate in unzähligen Variationen zubereitet werden und bieten so die tollsten Geschmackserlebnisse. Insbesondere, wenn ab dem Frühjahr Gartensalate aus heimischem Anbau das Sortiment ergänzen. Bis in den Herbst hinein können Verbraucher dann die verschiedenen Sorten der Blattsalate genießen.
Zu dieser Zeit ist das Angebot – insbesondere das aus regionalem Freilandanbau – besonders groß und attraktiv. Die Köpfe der Gartensalate sind dann schön kompakt, die Blätter fest. Genauso, wie Gärtner und Verbraucher das Gemüse mögen, das sie aus botanischer Sicht als Rosette essen. Die Rosette ist typisch für die Gartensalat-Pflanze. Sie entsteht, weil sich die einzelnen Abschnitte der Sprossachse nicht strecken und die Blätter dicht aufeinander liegen bleiben. Das war für die Urform der Gartensalate, den Stachel-Lattich Lactuca serriola, als Steppenpflanze in Südeuropa, Vorderasien, Nordindien und Nordafrika einst überlebenswichtig.
Die Blattrosette löst sich erst mit zunehmender Tageslänge und Temperatur auf, oder, anders ausgedrückt: Der Salat »schießt«. Je nach Sorte gibt es leichte Unterschiede in der Reaktion auf Tageslänge und die Temperatur. Fakt ist jedoch, dass die veränderten Umweltbedingungen die einjährige Pflanze umstimmen, von der reinen Wachstumsphase in die Blühphase überzugehen. Der Spross streckt sich und an ihm wachsen in Rispen die zahlreichen gelben Blütenkörbchen. Mit der Streckung des Sprosses nimmt auch der Gehalt an dem weißlichen Milchsaft zu, der insbesondere in den Stängeln und den Blütenständen des Lattich-Gewächses vorkommt. Der Pflanze dient der Bitterstoff zur Abwehr von Fressfeinden und Schädlingen. Beim Menschen ist er nur in geringeren Mengen in den Blättern der Rosette erwünscht. Übrigens leitet sich der Gattungsname Lactuca vom lateinischen »lac« für Milch ab.
Gartensalat ist energiearm und enthält viele wichtige Vitamine und Mineralstoffe, vor allem in den dunkleren Blättern. Die Bitterstoffe Lactucin und Lactucopikrin regen den Appetit an. Sogar hustenstillende und beruhigende Stoffe weist der Gartensalat auf. Der Gehalt an Äpfel- und Zitronensäure verleiht ihm zudem seinen erfrischenden Geschmack. Da einige Inhaltsstoffe fettlöslich sind, empfiehlt es sich, den Salat mit einem hochwertigen Speiseöl wie kaltgepresstem Oliven- oder Rapsöl anzumachen.
Es lohnt sich also, beim nächsten Einkauf die Vielfalt der Gartensalate zu erkunden und anschließend zu genießen! Heike Stommel,bzfe
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