Tausende Frauen mit Gebärmutterhalskrebs behandelt
Gebärmutterhalskrebs ist eine der häufigsten Krebserkrankungen bei Frauen. Jedes Jahr werden Tausende Patientinnen mit dieser Diagnose stationär behandelt. Bei dieser Krebsart gibt es keine frühen und sicheren Anzeichen, doch einige Alarmsignale können auf Gebärmutterhalskrebs hindeuten.
Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) zum Weltkrebstag am 4. Februar 2020 mitteilt, wurden im Jahr 2017 in Deutschland 14.509 Frauen mit der Diagnose Gebärmutterhalskrebs im Krankenhaus behandelt. Fast jede zweite der betroffenen Patientinnen war zwischen 45 und 65 Jahre alt. Dieser Krebs braucht meist lange Zeit, bis er sich entwickelt. Durch bestimmte Beschwerden kann er sich bemerkbar machen.
Brustkrebs häufigste Krebserkrankung mit Todesfolge bei Frauen
Laut einer Mitteilung des Bundesamtes starben von 2007 bis 2017 insgesamt durchschnittlich 1.570 Frauen pro Jahr an Gebärmutterhalskrebs, das waren 1,5 Prozent aller an einer Krebserkrankung verstorbenen Frauen.
Zum Vergleich: Brustkrebs ist mit einem Anteil von 19 Prozent die häufigste Krebserkrankung mit Todesfolge bei Frauen. 2017 sind 18.400 Frauen ihrem Brustkrebsleiden erlegen.
Anzeichen für Gebärmutterhalskrebs
Wie die Bundesärztekammer (BÄK) und die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) auf ihrem gemeinsamen Portal „patienten-information.de“ erklären, erkranken in Deutschland jährlich etwa 4.600 Frauen an Gebärmutterhalskrebs (Zervixkarzinom). Davon werden fast zwei Drittel so früh entdeckt, dass der Krebs in der Regel gut heilbar ist.
Dieser Krebs macht zu Beginn meist keine Beschwerden. Es gibt keine frühen und sicheren Anzeichen für Gebärmutterhalskrebs. Zunächst treten häufig unbestimmte Beschwerden auf, wie unerklärliche Gewichtsabnahme oder Unterleibsschmerzen.
Unter anderem können folgende Anzeichen auf Gebärmutterhalskrebs hindeuten:
- Ungewöhnliche Blutungen, beispielsweise außerhalb der Regel, nach dem Geschlechtsverkehr oder nach den Wechseljahren.
- Monatsblutungen, die länger als sieben Tage andauern.
- Übelriechender oder fleischwasserfarbiger Ausfluss aus der Scheide.
- Schmerzen im Unterbauch oder Becken.
- Schmerzen beim Stuhlgang oder Wasserlassen.
Wer solche Anzeichen bei sich bemerkt, sollte die Frauenärztin oder den Frauenarzt aufsuchen.
Fast immer durch Humane Papillomviren (HPV) verursacht
Wie das Statistische Bundesamt schreibt, wird Gebärmutterhalskrebs fast ausschließlich durch sexuell übertragene Humane Papillomviren (HPV) verursacht. HPV-Infektionen heilen zwar in den meisten Fällen selbst aus. Allerdings können chronische Infektionen mit sogenannten Hochrisikotypen Krebs auslösen:
Bei Frauen ist es insbesondere der Krebs am Gebärmutterhals, die dritthäufigste Krebserkrankung der weiblichen Geschlechtsorgane.
Bei Männern kann eine HPV-Infektion Mund- und Rachen-Krebs verursachen. 2017 kamen deutlich mehr Männer (39.289) als Frauen (14.871) aufgrund von bösartigen Neubildungen an der Lippe, in der Mundhöhle und im Rachen zur Behandlung in ein Krankenhaus.
Mögliche weitere Risikofaktoren bei dieser Krebserkrankung können unter anderem ein übermäßiger Tabak- und/oder Alkoholkonsum sein.
Um die Entstehung vor allem von Gebärmutterhalskrebserkrankungen zu verhindern, empfiehlt die Ständige Impfkommission (STIKO) seit 2007 daher die HPV-Impfung für Mädchen im Alter von neun bis 14 Jahren. Seit dem Jahr 2018 gilt diese Impfempfehlung auch für Jungen. (ad)
Autoren- und Quelleninformationen
Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Medizinern und Medizinerinnen geprüft.
- Statistisches Bundesamt (Destatis): Zahl der Woche: 14 500 Frauen mit Diagnose Gebärmutterhalskrebs im Jahr 2017 stationär behandelt, (Abruf: 04.02.2020), Statistisches Bundesamt (Destatis)
- Bundesärztekammer (BÄK) und Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV): Gebärmutterhalskrebs, (Abruf: 04.02.2020), patienten-information.de
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.