Neue Studie: Geburtsmonat beeinflusst Krankheitsanfälligkeit
In den vergangenen Jahren kamen verschiedene wissenschaftliche Untersuchungen zu dem Schluss, dass der Zeitpunkt unserer Geburt einen bedeutenden Einfluss auf unser späteres Leben hat. Auch eine neue Studie aus Spanien zeigt nun, dass der Geburtsmonat unsere Gesundheit beeinflussen kann.
Geburtszeitpunkt hat Einfluss auf das spätere Leben
Der Zeitpunkt der Geburt kann laut wissenschaftlichen Untersuchungen einen bedeutenden Einfluss auf unser späteres Leben haben. So berichteten Forscher der University of Cambridge im vergangenen Jahr, dass der Geburtsmonat die Gesundheit signifikant beeinflusst. Laut den britischen Wissenschaftlern sind im Sommer geborene Kinder bei der Geburt etwas schwerer. Zudem setzt bei den Mädchen die Pubertät später ein. Beide Faktoren haben laut den Experten Auswirkungen auf die Gesundheit. Spanische Forscher haben nun eine Studie veröffentlicht, die einen Zusammenhang zwischen Geburtsmonat und der Anfälligkeit für chronische Krankheiten aufzeigt.
Daten von fast 30.000 Menschen ausgewertet
Wissenschaftler der New Yorker Columbia-Universität haben im vorletzten Jahr eine Studie veröffentlicht, für die Daten von 1,7 Millionen Menschen ausgewertet worden waren. Dabei zeigte sich ein deutlicher Einfluss des Geburtsmonats auf das Krankheitsrisiko. Dieser war bei 55 Erkrankungen wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Asthma oder ADHS erkennbar.
Die aktuelle Untersuchung aus Spanien umfasste die Daten von mehr als 29.000 Menschen. Die Forscher der Universität Alicante haben einen Zusammenhang zwischen dem Geburtsmonat und dem Risiko für 27 verschiedene chronische Krankheiten festgestellt.
Die Ergebnisse der Arbeit wurden in der Fachzeitschrift „Medicina Clinica“ veröffentlicht.
Zusammenhang zwischen Geburtsmonat und Anfälligkeit für Krankheiten
„In dieser Studie haben wir einen signifikanten Zusammenhang zwischen dem Geburtsmonat und dem Auftreten verschiedener chronischer Krankheiten und langfristiger gesundheitlicher Probleme nachgewiesen“, wird Studienautor, Professor Jose Antonio Quesada, von der britischen Zeitung „Express“ zitiert.
Erklärt werden die Unterschiede damit, dass unter anderem die UV-Strahlung im Laufe des Jahres unterschiedlich ausfalle und dies Einfluss auf den Vitamin-D-Spiegel hat. Zudem sind Schwangere und ihre Ungeborenen beispielsweise im Winter häufiger Viren ausgesetzt.
Die Studienautoren schreiben aber auch: „Es bedarf spezifischer Studien, um die Zusammenhänge besser verstehen zu können.“
Unterschiede zwischen Männern und Frauen
Das Forscherteam stellte nach eigenen Angaben auch klare Unterschiede zwischen Männern und Frauen fest.
So zeigte sich, dass männliche Babys, die im August geboren wurden, ein fast doppelt so hohes Risiko hatten, an Asthma zu erkranken, als diejenigen, die zu Beginn des Jahres zur Welt kamen.
Männer, die im September geboren wurden, hatten im Vergleich zu den im Januar geborenen, dreimal häufiger Schilddrüsenprobleme.
Im Juni geborene Jungs haben haben laut der Studie ein um 34 Prozent geringeres Risiko, jemals Depressionen zu bekommen als die übrigen. Darüber hinaus plagen sie sich um 22 Prozent seltener mit Rückenschmerzen.
Und im August geborene Männer hatten im Vergleich zu denen, die Anfang des Jahres das Licht der Welt erblickten, ein fast doppelt so hohes Risiko, an Asthma z erkranken.
Im September Geborene mit dem geringsten Risiko
Frauen, die im Juni geboren wurden, hatten ein 33 Prozent geringeres Risiko, Migräne zu bekommen. Zudem war es weniger wahrscheinlich, dass sie an Gesundheitsprobleme litten, die mit den Wechseljahren verbunden sind.
Juli-Mädchen haben eine um 27 Prozent höhere Wahrscheinlichkeit, später mit Bluthochdruck kämpfen zu müssen als alle anderen.
Insgesamt schienen Babys, die im September geboren wurden, das geringste Risiko für chronische Krankheiten zu haben.
In einem Beitrag des britischen Internetportals „netdoctor“ werden die jeweiligen erhöhten Krankheitsrisiken für die verschiedenen Monate aufgelistet.
Es ist jedoch darauf hinzuweisen, dass der Geburtsmonat nicht zwangsläufig Auswirkungen auf die Gesundheit haben muss.
Die Forscher stellten lediglich fest, dass die statistische Wahrscheinlichkeit für manche chronische Krankheiten bei Menschen, die in bestimmten Monaten geboren werden, höher ist als bei anderen. (ad)
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