Selbsttest im Hitze-Auto soll Hundehalter wachrütteln
Die extreme Hitze der vergangenen Tage macht nicht nur Menschen, sondern auch Haustieren zu schaffen. Immer wieder sind dabei Rettungsaktionen eingeschlossener Hunde aus parkenden Autos erforderlich, die in der Hitze brühten. Die Besitzer scheinen sich des Risiko für ihre Tiere häufig nicht einmal bewusst. Der Tierarzt Sebastian Goßmann-Jonigkeit (34) aus Engelskirchen hat daher das Video eines Selbstversuchs bei Facebook veröffentlicht, in dem deutlich wird, welche Belastung es bedeutet, in dem heißen Auto eingesperrt zu sein.
Der Versuch wurde bereits vor einem Jahr bei Außentemperaturen von 24 Grad Celsius durchgeführt. Im Inneren des Fahrzeugs herrschen bereits kurz nach Beginn des Videos 35 Grad Celsius, obwohl der Tierarzt den Wagen unmittelbar vor dem Versuch noch intensiv gelüftet hat. Nach zehn Minuten sind über 38 Grad Celsius erreicht und Goßmann-Jonigkeit berichtet von ersten Anzeichen der Überhitzung wie trockenen Lippen, Trockenheitsgefühl im Rachen, starkem Schwitzen und einem deutlich geröteten Kopf.
Temperaturen steigen im Auto schnell an
Nach 20 Minuten steigen die Temperaturen im Fahrzeuginneren auf mehr als 40 Grad Celsius, Goßmann-Jonigkeit schwitzt immer stärker, klagt über Schwindel und zeigt einen deutlich erhöhten Blutdruck. Am Ende steigt die Anzeige auf dem Thermometer im Auto auf fast 50 Grad Celsius, der Puls des Tierarztes ist von 118 zu Beginn des Experimentes auf über 150 gestiegen, Goßmann-Jonigkeit ist sichtlich geschwächt und beendet den Versuch mit einem Aufruf zur verstärkten Aufmerksamkeit. „Lasst die Hunde nicht m Auto, egal wie lange oder kurz ihr Einkaufen müsst“, so Goßmann-Jonigkeit.
Hunde bei Hitze nie im Auto einsperren
Kein Hund sollte laut Aussage des Experten bei dieser Hitze im Auto eingeschlossen werden. Wer dies beobachtet, sei zum Einschreiten aufgefordert. Vielleicht helfe sein Selbstversuch ja, die Menschen ein wenig wachzurütteln, damit nicht noch ein Hund an den Folgen derartigen Fehlverhaltens stirbt, so Goßmann-Jonigkeit. Das Video wurde für Hörgeschädigte mit Untertiteln versehen und ist zudem mit englischen Untertiteln verfügbar. Durch die Verbreitung über Facebook und andere Portale erhofft sich der Tierarzt, alle Hundebesitzer für die Thematik zu sensibilisieren. „Wir hoffen mit den Videos gerade die Menschen zu erreichen, die die Gefahr unterschätzen“, betont der Tierarzt aus Engelskirchen. (fp)
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Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.