Verbesserter Schutz vor tödlichen Infektionen in Aussicht?
Bakterien in unserem Blut können tödliche Infektionen und Krankheiten auslösen, daher ist es wichtig solche Bakterien möglichst schnell festzustellen, um sie dann mit Medikamenten effektiv zu behandeln. Ein neu entwickeltes Gerät ist in der Lage, gefährliche Bakterien im Blut schnell, einfach und effektiv aufzuspüren.
Bei der aktuellen Untersuchung des Rochester Institute of Technology und der Rutgers University–New Brunswick entwickelten die Forschenden ein neues Gerät zur Feststellung von schädlichen Bakterien in unserem Blut, die lebensgefährliche Infektionen auslösen können. Die Ergebnisse der Forschungsarbeit wurden in der englischsprachigen Fachzeitschrift „ACS Applied Materials & Interfaces“ veröffentlicht.
Gefährliche Bakterien müssen möglichst schnell identifiziert werden
Wenn schädliche Bakterien sich im Blut von Menschen ansammeln, kann dies zu tödlichen Infektionen führen. Das macht es besonders wichtig, dass diese Bakterien möglichst schnell identifiziert werden, um umgehend eine dringend nötige Behandlung einzuleiten. Zu diesem Zweck haben Ingenieure jetzt ein winziges Gerät entwickelt, welches gefährliche Bakterien im Blut schnell aufspüren kann.
Die richtigen Medikamente erhöhen die Überlebenschance
Eine möglichst schnelle Identifizierung gegen bestimmte Arzneimittel resistente Bakterien ermöglicht es, dass umgehend die richtigen Medikamente verschrieben werden, was zu einer erhöhten Wahrscheinlichkeit des Überlebens beiträgt, berichten die Forschenden.
Resistente Bakterien stellen eine große Gefahr dar
Gerade arzneimittelresistente Bakterien (manchmal auch als Supererreger bezeichnet) stellen eine riesige Bedrohung für die öffentliche Gesundheit dar. Jedes Jahr sterben mindestens 700.000 Menschen auf der ganzen Welt an den Folgen arzneimittelresistenter Infektionen, darunter alleine 230.000 Todesfälle durch multiresistente Tuberkulose.
In Zukunft zehn Millionen Todesfälle pro Jahr durch arzneimittelresistente Bakterien?
Laut einem Bericht der Weltgesundheitsorganisation WHO aus dem Jahr 2019 könnte diese Anzahl bis zum Jahr 2050 sogar auf zehn Millionen Todesfälle pro Jahr ansteigen, wenn keine Maßnahmen ergriffen werden, berichten die Forschenden der Rutgers University–New Brunswick in einer Pressemitteilung.
Wie funktioniert das neue Gerät?
Auf der Grundlage eines neuen Ansatzes isoliert, entnimmt und konzentriert das winzige neue Gerät schnell Zielbakterien aus Körperflüssigkeiten. Es filtert effizient Partikel und Bakterien und fängt etwa 86 Prozent davon ab. Das Nanogerät verfügt über magnetische Kügelchen in unterschiedlichen Größen. Diese sind dazu bestimmt Escherichia coli (E. coli)-Bakterien zu konzentrieren und einzufangen. Die kleinen Zwischenräume zwischen diesen Kügelchen werden zur Isolierung der Bakterien im Gerät verwendet.
Weitere Forschung wird bereits durchgeführt
Das preiswerte, transparente Gerät ist einfach herzustellen und zu bedienen. Es eignet sich der Studie zufolge ideal für den Nachweis von krankheitsverursachenden Organismen in Labor- und Gesundheitseinrichtungen. Die Forschungsgruppe arbeitet derzeit weiter an der Perfektionierung des neuen Geräts. (as)
Autoren- und Quelleninformationen
Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Medizinern und Medizinerinnen geprüft.
- Xinye Chen, Abbi Miller, Shengting Cao, Yu Gan, Jie Zhang et al.: Rapid Escherichia coli Trapping and Retrieval from Bodily Fluids via a Three-Dimensional Bead-Stacked Nanodevice ,in ACS Applied Materials & Interfaces (Veröffentlicht 15.01.2020), ACS Applied Materials & Interfaces
- New Device Quickly Detects Harmful Bacteria in Blood, Rutgers University–New Brunswick, Rutgers University–New Brunswick
- New report calls for urgent action to avert antimicrobial resistance crisis, Weltgesundheitsorganisation (Veröffentlicht 29.04.2019), WHO
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.