Leber leidet leise: Anzeichen für eine Hepatitis-Infektion
Rund 325 Millionen Menschen weltweit leiden an chronischer Hepatitis B oder Hepatitis C. Die Leberentzündung bleibt oft lange unerkannt, da das Organ nicht weh tut, wenn es entzündet ist. Wird die Krankheit nicht behandelt, kann es in der Folge zu einer Schrumpfleber oder Leberkrebs kommen. Daher ist es wichtig, zu wissen, welche Symptome auf eine kranke Leber hinweisen können.
Verstärktes Vorgehen gegen Hepatitis-Infektionen
Der Weltgesundheitsorganisation (WHO) zufolge sind weltweit rund 325 Millionen Menschen mit chronischer Hepatitis B oder Hepatitis C infiziert. Allerdings wissen viele der Betroffenen nichts von ihrer Leberentzündung. Jedes Jahr sterben etwa 1,34 Millionen Patienten an der gefährlichen Krankheit. Die WHO hat nun anlässlich der Vorstellung des Welt-Hepatitis-Berichts ein verstärktes Vorgehen gegen Infektionen mit Hepatitis B und C gefordert.
Die Leber leidet stumm
Allein in Deutschland haben etwa eine halbe Million Menschen eine durch Viren verursachte Hepatitis. Allerdings leidet die Leber gefährlich leise, weshalb viele lange nichts von ihrer Erkrankung wissen.
Die von der Leberentzündung verursachten Beschwerden sind oft unspezifisch. Eine einfache Überprüfung der Leberwerte im Rahmen eines Routinechecks beim Hausarzt kann hier schnell Klarheit verschaffen.
Bei gesunden Menschen heilt die Erkrankung zwar normalerweise nach einer Weile von selbst. Doch für ältere, gesundheitlich angeschlagene oder durch Begleiterkrankungen belastete Menschen kann die Infektion zum Risiko für die Gesundheit werden.
Die chronische Virushepatitis kann zu Spätfolgen wie Leberzirrhose sowie Leberkrebs führen und damit tödlich enden.
Eine Hepatitis rechtzeitig zu erkennen kann daher im Ausnahmefall sogar lebensrettend sein.
Hepatitis verursacht zu Beginn meist grippeähnliche Symptome
Bei einer Hepatitis können je nach Virustyp unterschiedliche Symptome auftreten, zu Beginn zeigen sich jedoch in der Regel eher allgemeine Beschwerden wie Müdigkeit, Abgeschlagenheit, Kopfschmerzen, Appetitlosigkeit, Fieber und Erbrechen.
Später können weitere typische Anzeichen wie dunkler Urin, heller Stuhlgang und gelbe Augen beziehungsweise Haut („Gelbsucht“) hinzukommen.
Hepatitis C kann geheilt werden
Zwar könnte beispielsweise Hepatitis C fast immer geheilt werden, doch die chronische Virus-Infektion stellt laut WHO noch immer ein riesiges, globales Problem dar.
„Virale Hepatitis stellt eine große Herausforderung für die öffentliche Gesundheit dar, die eine dringende Antwort erfordert“, sagte WHO-Generaldirektorin Dr. Margaret Chan laut einer Mitteilung.
„Zur Bekämpfung von Hepatitis stehen Hepatitis Impfstoffe und Medikamente zur Verfügung, und die WHO hat sich verpflichtet, zu gewährleisten, dass diese Mittel alle erreichen, die sie brauchen.“
Europa mit am stärksten betroffen
Den Angaben zufolge konzentriert sich die Organisation auf die chronische Hepatitis B und Hepatitis C, weil diese Infektionen 96 Prozent der Todesfälle ausmachen.
Europa ist bei Hepatitis-C-Infektionen hinter der Region Östliches Mittelmeer von Afghanistan bis Jemen am stärksten betroffen.
„In mehr Ländern gibt es Hepatitis-Serviceleistungen für Menschen in Not“, so Gottfried Hirnschall, Leiter des WHO-Hepatitis-Programms. „Aber die Daten machen deutlich, dass die Lücken beim Testen und Behandeln geschlossen werden müssen.“
Dem Experten zufolge gibt es gegen Hepatitis B eine erfolgreiche Impfung und gegen Hepatitis C eine rund 200 US-Dollar teure dreimonatige Behandlung, die Infizierte heile.
In Deutschland war zuletzt über eine steigende Zahl der Hepatitis-E-Infektionen berichtet worden. Grund für die Ansteckung ist in vielen Fällen der Verzehr von infiziertem Schweinefleisch.
Experten des Bundesinstituts für Risikobewertung (BfR) haben darauf hingewiesen, dass Verbraucher „durch ein gleichmäßiges und vollständiges Durcherhitzen der Lebensmittel durch Kochen oder Braten“ das Risiko einer Infektion mit dem Hepatitis-E-Virus deutlich verringern können. (ad)
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Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.