Babyartikel-Hersteller ruft Buggys wegen Schadstoffen zurück
Der Babyartikel-Hersteller Hauck ruft Buggys vom Typ „Shopper Comfortfold“ zurück. Die Stiftung Warentest hatte im Rahmen einer Untersuchung von Kinderwägen gesundheitsgefährdende Stoffe im Schiebegriff dieses Modells gefunden. Käufer sollen sich an den jeweiligen Händler oder den Kundendienst des Unternehmens wenden.
Krebserzeugende Stoffe im Schiebegriff
Der Kinderwagen-Hersteller Hauck informiert auf seiner Webseite über den vorsorglichen Rückruf des Modells „hauck Shopper Comfortfold“. Untersuchungen der Stiftung Warentest hatten ergeben, dass die zulässige Konzentration an kurzkettigen Chlorparaffinen im Schiebegriff dieses Typs überschritten wurde. Diese machen Kunststoffe weich, stehen aber im Verdacht, Krebs zu erzeugen. Die Natur kann sie nicht abbauen. Die Warentester hatten den Hersteller vorab über die Ergebnisse des kommende Woche erscheinenden Tests (Erscheinungsdatum: 23.03.2016) informiert.
Schadstoffe sind seit 2012 verboten
Wie die Stiftung berichtet, reichern sich Chlorparaffine in Böden, Gewässern und Organismen an – und so auch in Tieren und Menschen. Mütter können den Schadstoff über die Haut aufnehmen und ihn beispielsweise mit der Muttermilch an ihr Baby weitergeben. Von Seiten der Europäischen Union (EU) ist es seit 2012 verboten, diese Substanzen zu verwenden oder in Verkehr zu bringen. Das Test-Urteil lautet daher im Prüfpunkt „Schadstoffe“ nur „mangelhaft“. Betroffen sind Buggys des Baujahrs 2015. Auf einem Aufkleber an der Unterseite des Wagens ist das jeweilige Produktionsdatum aufgedruckt.
Schnelle Reaktion des Herstellers
Das Ergebnis hat den Produzenten zu einer schnellen Reaktion veranlasst. Das Unternehmen schreibt auf seiner Webseite: „Wir nehmen das Testergebnis von Stiftung Warentest sehr ernst. Um uns unserer Verantwortung als vertrauensvoller Hersteller zu stellen und Ihnen weiterhin ein Höchstmaß an Sicherheit zu gewährleisten, rufen wir vorsorglich den Shopper Comfortfold zurück.“ Des Weiteren heißt es dort: „Die erhöhte Konzentration ist für uns noch nicht nachvollziehbar. Aus diesem Grund haben wir kurzfristige Kontrollen und Überprüfungen unserer Fertigungsprozesse in die Wege geleitet.“
Gefährliche Funde auch im letzten Jahr
Kunden können den betroffenen Kinderwagen zum Händler zurückbringen oder sich an den Kundendienst des Unternehmens wenden. „Wenn Sie den Buggy nicht zurückgeben möchten, können Sie zumindest den weichen Schaumstoff der Schiebegriffe entfernen. Oder Sie streifen Socken darüber“, schreibt Warentest auf seiner Homepage. Es ist nicht das erste Mal, dass die Stiftung Warentest fündig wurde. Bereits im letzten Jahr berichteten sie darüber, dass sie Schadstoffe in zehn von 14 Kinderwagen feststellen konnten. Damals seien in Griffen, Gurten, Bezügen und Regenhauben „unter anderem polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe (PAK) und Phthalate (Weichmacher)“ nachgewiesen worden. (ad)
Autoren- und Quelleninformationen
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.