Schwarzer Hautkrebs: Celia von Bismarck stirbt mit 39 Jahren an den Folgen eines Krebs-Melanom.
20.12.2010
Mit dem Tod der erst 39-jährigen Celia von Bismarck am vergangenen Wochenende ist das Thema Hautkrebs auch in Deutschland ein wenig stärker in den Blickpunkt der Öffentlichkeit gerückt. Schwarzer Hautkrebs (malignes Melanom) zählt zu den besonders gefährlichen Krebserkrankungen, da die Metastasen bereits in einem frühen Krankheitsstadium beginnen zu streuen und so häufig Krebs in anderen Organen auslösen.
Die Politikberaterin Celia von Bismarck war vor rund zwei Monaten mit Bauchschmerzen zum Arzt gegangen. Dort wurde ihr die Diagnose Schwarzer Hautkrebs mit Metastasen im Unterleib gestellt. Verstorben ist sie nun aufgrund von Bauchspeicheldrüsenkrebs (Pankreastumor), welcher besonders häufig tödlich endet. Die durchschnittlichen Überlebensraten bei Bauchspeicheldrüsenkrebs liegen den Fachleuten zufolge bei lediglich 10 bis 15 Prozent. Ursache für die verschiedenen Krebserkrankungen der jungen Politikberaterin war der Schwarze Hautkrebs von dem aus die Metastasen in das Lymphsystem und in die Blutgefäße hinein gestreut haben und so zu den anderen inneren Organen gelangten.
Typischer Krankheitsverlauf bei Schwarzem Hautkrebs
Der Krankheitsverlauf entspricht in gewisser Weise der typischen Entwicklung bei Schwarzem Hautkrebs. So ist das Maligne Melanom dafür bekannt, bereits im frühen Krankheitsstadium Metastasen im Körper zu streuen. Die Patienten versterben dabei nicht direkt am Hautkrebs, sondern an einer Krebserkrankung anderer Organe, welche durch die Streuung der Metastasen hervorgerufen wird. Schwarzer Hautkrebs (maligne Melanom) ist mit Abstand die gefährlichste Hautkrebs-Variante und die am häufigsten tödlich verlaufende Hautkrankheit weltweit. Haben die Metastasen angefangen zu streuen, sterben rund 90 Prozent der Patienten innerhalb von fünf Jahren.
UV-Strahlung – der Hauptrisikofaktoren für Hautkrebs
Als einer der wichtigsten Risikofaktoren für Schwarzen Hautkrebs gilt übermäßige Sonnenstrahlung, wobei insbesondere die ultravioletten Anteile (UV) zur Schädigung der Haut führen können. Intensives Sonnenbaden im Freien aber vor allem die Nutzung von Solarien, ist daher nach Ansicht der Weltgesundheitsorganisation (WHO) mit Vorsicht zu genießen. So lehnt die WHO ebenso wie die deutsche Strahlenschutzkommission das kosmetische Bräunen ab und rät zum generellen Verzicht. Von Natur aus stärker gefährdet sind nach Aussage der Experten vom Deutschen Krebsforschungszentrum (DKFZ), rothaarige Menschen mit heller Haut. Bei ihnen liege das Hautkrebsrisiko statistisch betrachtet fünffach höhere als bei Schwarzhaarigen, so dass sie sich nach Empfehlung des DKFZ besonders vor der Sonne schützen sollten. Da sich mit jedem Sonnenbrand das individuelle Hautkrebsrisiko erhöht, sind Menschen, die als Kind oder Jugendliche viele Sonnenbrände erlitten haben, besonders gefährdet, so die Warnung des Deutschen Krebsforschungszentrums. „Nach einem Sonnenbrand erholt sich die Haut oberflächlich zwar wieder. Die entstandenen Schäden haben sich jedoch sozusagen eingebrannt, was vielfach mit dem Satz ´die Haut vergisst nichts´ zum Ausdruck gebracht wird. Erst nach Jahren bis Jahrzehnten zeigen sich die Auswirkungen der Sonnenbestrahlung“, so die Ausführungen des DKFZ.
Schwarzer Hautkrebs nimmt weltweit zu
Weltweit hat die Anzahl der Erkrankungen mit Schwarzem Hautkrebs in den letzten Jahren stark zugenommen. In Deutschland liegt die Zahl der Neuerkrankungen zwar mit mehr als 16.000 Menschen noch relativ gering, doch sind wir in Europa auch durch die verhältnismäßig intakte Ozonschicht vor der gefährlichen UV-Strahlung der Sonne geschützt. Anders ist die Situation zum Beispiel in Australien und Neuseeland, wo die Ozonschicht zu dünn ist, um die UV-Strahlung vor dem Erreichen der Erde abzufangen. So übersteigt in Australien der Anteil der Patienten mit Schwarzem Hautkrebs an der Gesamtbevölkerung den globalen Durchschnitt um das 13-Fache. Das höchste Erkrankungsrisiko weltweit wird den statistischen Angaben der WHO zufolge in Auckland (Neuseeland) erreicht.
Frühe Diagnose besonders wichtig
Auch wenn aktuell weltweit rund 200 Hautkrebs-Patienten mit dem neuen Wirkstoff PLX 4032 behandelt werden und die erste Ergebnisse der klinischen Tests darauf hindeuten, dass mit Hilfe des Präparats das Leben der Patienten verlängert und die Krankheit in wenigen Fällen sogar geheilt werden kann, ist bisher kein wirklich wirksames Medikament gegen das maligne Melanom auf dem Markt zugelassen. Daher ist eine möglichst frühzeitige Diagnose umso wichtiger. Auffällige Pigmentflecken, sollten auf jeden Fall genau im Auge behalten und bei Veränderungen unbedingt ein Hautarzt konsultiert werden. Als Orientierungshilfe zur Einschätzung, ob es sich um normale Pigmentflecken oder gefährlichen Schwarzen Hautkrebs handelt,kann die sogenannte ABCDE-Regel dienen. Dabei steht A für Asymmetrie (Mal ist nicht rund oder oval), B für Begrenzung (unscharfer, unregelmäßiger Rand), C für Color (Hautmal ist mehrfarbig), D für Durchmesser (größer als fünf Millimeter) und E für Erhabenheit/Entwicklung (Hautmal ist neu entstanden und leicht erhöht auf sonst flachem Untergrund). Wer Pigmentflecken mit den genannten Merkmalen bei sich entdeckte, sollte in jedem Fall unverzüglich einen Hautarzt aufsuchen. Denn bei Schwarzem Hautkrebs bleibt den Medizinern nur wenig Zeit zu reagieren, um die Streuung der Metastasen zu verhindern. (fp)
Autoren- und Quelleninformationen
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.