Tattoos nach wie vor sehr populär
11.06.2013
Ob bunte Figuren, chinesische Schriftzeichen oder der Name des Ehemanns – die Popularität von Tätowierungen lässt nicht nach, schätzungsweise jeder Zehnte Europäer ist tätowiert, unter jungen Erwachsenen zwischen 20 und 30 Jahren sogar jeder Vierte. Doch der Körperschmuck birgt auch Gefahren, denn viele Farben sind mit Pigmenten versetzt, die schädliche Auswirkungen für die Gesundheit haben können.
Auswahl des Tattoo-Studios sollte gut überlegt sein
Eine Tätowierung sollte gut überlegt sein, schließlich bleibt das Kunstwerk lebenslang auf der Haut. Daher sollte es selbstverständlich sein, sich genau zu überlegen, in welchem Tattoo-Studio die Verzierung des Körpers stattfinden soll, denn wer nur auf den Preis achtet, dem droht hinterher unter Umständen ein böses Erwachen – so zum Beispiel in Hinblick auf Qualität und Haltbarkeit. Das hauptsächliche Risiko besteht hier jedoch in mangelhaften Farben und einer unzureichenden Hygiene – ein Thema, das nun auch auf der ersten Konferenz zur Tattoo-Sicherheit behandelt wird, auf welcher sich vom 6. bis zum 8. Juni Forscher, Mediziner und Tattoo-Experten aus Europa, Australien und den USA in Berlin zum Austausch über die Gesundheitsrisiken von Tattoos trafen.
Gesundheitsrisiken besonders in illegalen Tattoo-Studios
Die größte Gefahr gehe beim Tätowieren laut den Experten von den vielen illegalen Tattoo-Studios aus, denn hier werde häufig mit minderwertiger Tinte gearbeitet, die beispielsweise zu Infektionen, Allergien, Geschwüren oder auch Krebs führen könne. So sei "in der Farbe Schwarz beispielsweise Ruß", so der Pharmakologe und Hauptorganisator der Konferenz Prof. Andreas Luch, andere minderwertige Farben könnten zudem zu viel Nickel oder gar Autolacke enthalten.
Unbedingt auf Hygiene achten
Wer dennoch nicht auf sein Tattoo verzichten möchte, der sollte dringend einige Punkte beachten – damit es hinterher keine böse Überraschung gibt: So sollten zum einen die Hygienestandards im Studio genau beobachtet werden. Ist es sauber? Tragen die Tätowierer immer Handschuhe? Auch der Bereich, in dem tätowiert wird (Liegen, Stühle etc.) sowie die Maschinen sollten immer frisch desinfiziert und z.B. mit Folie verpackt sein.
Tätowierwillige sollten sich die verwendeten Farben zeigen lassen
Darüber hinaus sollte sich jeder, der eine Tätowierung plant, die verwendeten Farben zeigen lassen und konkret danach fragen, ob diese auch den Gesundheitsstandards entsprechen – dies sollte kein Problem darstellen, denn bei hochwertigen Farben kann der Herstellungs- und Vertriebsweg immer nachvollzogen werden. Für ein gutes Tattoo-Studio spricht außerdem, wenn sich der Tätowierer nach eventuellen Allergien des Kunden erkundigt, die unter Umständen dazu führen könnten, dass eine Tätowierung gar nicht in Frage kommt – hier zeigt sich, ob es den Betreibern nur um Profit geht, oder ob die Gesundheit der Kunden im Vordergrund steht. Auch sollte sich seitens des Tätowierers vor der ersten Sitzung ausreichend Zeit genommen werden, um über alle möglichen Risiken und Nebenwirkungen zu informieren.
Mitgliedschaften in Vereinigungen als weiterer Pluspunkt
Ein weiterer Pluspunkt sind zudem Mitgliedschaften in Vereinigungen, wie zum Beispiel den „Deutschen Organisierten Tätowierern“ (DOT). Hier sind laut eigenen Angaben mehr als 90 Mitglieder im gesamten Bundesgebiet organisiert, die für Qualitäts- und Erfahrungsaustausch einsetzen, indem beispielsweise „in Zusammenarbeit mit namhaften Spezialisten aus den entsprechenden Fachbereichen, der Presse, den Gesundheitsämtern und den entsprechenden Ministerien […] Standards und Richtlinien in den Bereichen der Hygiene und Studioeinrichtung“ erarbeitet werden, so die Information auf der Website des DOT.
Keine Tiere im Studio
Generell sollte außerdem beachtet werden, dass Tiere in einem Tattoo-Studio nichts zu suchen haben – wo also zum Beispiel der Hund des Ladenbesitzers neben dem Tätowierstuhl liegt, kann nicht davon ausgegangen werden, dass hygienische Standards einwandfrei eingehalten werden. Das gleiche gilt in dem Fall, wenn in den Arbeitsräumen geraucht wird – auch das spricht eher dafür, dass es die Tätowierer mit der Hygiene nicht ganz so genau nehmen. (nr)
Autoren- und Quelleninformationen
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.