Gesundheitsgefahr in der Schwangerschaft: Arsen im Reis
06.12.2011
Gesundheitsgefährdung durch Reis. Wissenschaftler von der Dartmouth Medical School in Hanover (USA) fanden heraus, dass eine halbe Tasse Reis am Tag bereits dem WHO-Grenzwert für Arsen in Trinkwasser entspricht. Dies ist besonders für Babys im Mutterleib eine große Gefahr.
Bereits eine Tasse Reis am Tag erhöht den Arsenwert signifikant
Die Wissenschaftler untersuchten den Urin von 229 Frauen, von denen eine Hälfte wenig oder keinen Reis und die andere Hälfte normale Mengen Reis aus dem Supermarkt aß. Aus der mit dem Urin ausgeschiedene Menge Arsen konnten dann Rückschlüsse auf die Belastung der Probandinnen gezogen werden.
Das Ergebnis kommentierten die Wissenschaftler wie folgt: „Basierend auf dem gemessenen Arsenwert war bereits eine halbe Tasse Reis pro Tag ausreichend, um ähnlich hohe Arsenbelastungen zu ergeben, wie das Trinken eines Liters Wasser mit zehn Mikrogramm Arsen – dem Grenzwert der WHO.“ Während in China bereits ein Grenzwert für Arsen in Lebensmitteln festgelegt wurde, besteht in Europa und den USA bisher kein solcher Wert. Diane Gilbert-Diamond von der Dartmouth Medical School in Hanover und ihre Kollegen berichten: „Während Trinkwasser als potenzielle Quelle von Arsenverseuchungen schon länger bekannt ist, deuten erst jetzt vermehrt Daten darauf hin, dass auch Lebensmittel substanzielle Mengen Arsen enthalten können.“
Warum enthält Reis Arsen?
Arsen kommt in geringer, sehr unterschiedlicher Konzentration praktisch in jedem Boden auf der Erde vor. Wenn die Reispflanze das Arsen aus dem Boden aufnimmt, speichert sie es unter anderem im Reiskorn. Nimmt der Mensch den Reis zu sich, gelangt damit auch das Arsen in den menschlichen Körper. Da die Arsenbelastung der Böden und auch der Reispflanzen sehr unterschiedlich ist, ist es schwierig eine konkrete Belastung für den Endverbraucher zu ermitteln.
Erhöhtes Gesundheitsrisiko für Föten
Da die Forscher bei den Probandinnen, die regelmäßig Reis zu sich nehmen, deutlich erhöhte Arsenwerte im Urin nachwiesen, sind besonders Schwangere potentiell sehr gefährdet. Die gesundheitlichen Folgen der Arsenbelastung für die Frauen seien noch ungeklärt, berichten die Forscher. Jedoch stelle die Belastung für Föten ein großes Gesundheitsrisiko dar. Dazu beziehen Diane Gilbert-Diamond und ihre Kollegen wie folgt Stellung: „Die Embryonalentwicklung stellt eine gegenüber Arsenvergiftungen besonders sensible Phase dar.“ Die Forscher berichten weiter, dass Kinder, die bereits im Mutterleib erhöhten Arsenwerten ausgesetzt waren, bei der Geburt kleiner sind und ein geschwächtes Immunsystem haben. Das Risiko an Lungenkrebs zu erkranken sei zudem erhöht.
Arsenvergiftungen
Kommt es sogar zu einer Arsenvergiftung, kann diese tödlich sein. Es treten unter anderem Krämpfe, inneren Blutungen, Übelkeit, Erbrechen und Durchfall auf. Als Folge kann es zu Nieren- und Kreislaufversagen kommen. (ag)
Bild: Rainer Sturm / pixelio.de
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