Kindergesundheit: Kampagne gegen Übergewicht startet
22.12.2014
Vor allem in wohlhabenden Industrieländern zählen Übergewicht und Adipositas zu den größten Gesundheitsproblemen. Nicht nur Erwachsene, auch immer mehr Kinder sind zu dick. Eine Informationskampagne soll nun dazu beitragen, dem entgegen zu steuern und das Thema Kindergesundheit hervorheben.
Bereits viele Erstklässler sind übergewichtig
Angesichts der steigenden Zahl übergewichtiger Kinder macht die bayerische Gesundheitsministerin Melanie Huml die Kindergesundheit im kommenden Jahr zum Schwerpunktthema. Dies berichtet die Nachrichtenagentur dpa. Dem Ministerium zufolge sind in Bayern 8,4 Prozent der Erstklässler übergewichtig. Die CSU-Politikerin will dem nun mit einer Informationskampagne gegensteuern, weil Übergewicht in jungen Jahren ein erhöhtes Krankheitsrisiko im Erwachsenenalter nach sich zieht.
Spätere Gesundheitsrisiken durch Übergewicht im Kindesalter
So haben verschiedene Untersuchungen in der Vergangenheit ergeben, dass starkes Übergewicht im Kindesalter ernsthafte nachgeschaltete Gesundheitseffekte, wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes oder verschiedene Krebsformen haben kann. Zudem treten bei dicken Kindern oft schon in jungen Jahren gesundheitliche Probleme wie etwa Bluthochdruck auf. Der dpa zufolge sagte die Ministerin: „Mir geht es darum, ein Bewusstsein zu schaffen.“ Dies auch gerade vor Weihnachten, einem kalorienträchtigen Fest. „Man möchte seinen Kindern Gutes tun. Aber das heißt nicht, dass man die Kinder alles schlemmen lassen sollte“, so Huml. Ihrer Meinung nach sollten gesunde Ernährung und Bewegung in den Vordergrund treten.
Zahl der übergewichtigen Kinder gestiegen
Den Angaben zufolge ist die Zahl der übergewichtigen oder sogar fettleibigen Kinder in den meisten Industriegesellschaften in den vergangenen Jahrzehnten gestiegen. Laut der dpa-Meldung sind 7,8 Prozent der Erstklässler in Oberbayern übergewichtig, in Mittelfranken sind es 9,4 Prozent. „In Nordbayern ist der Anteil der übergewichtigen Kinder höher als in Südbayern“, so Huml. Zudem teilte sie mit: „Kinder mit Migrationshintergrund sind stärker übergewichtig als Kinder ohne Migrationshintergrund.“ Kinder aus ärmeren Familien sind laut einer Studie des Robert-Koch-Instituts (RKI) häufiger übergewichtig. Im nächsten Jahr will Huml erstmals einen detaillierten Kindergesundheitsbericht für Bayern vorlegen. (ad)
Bild: Petra Bork / pixelio.de
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