Das menschliche Gehirn profitiert genauso von Ausdauersport wie der Körper
19.12.2014
Sport ist nicht nur gut für den Körper sondern auch für das Gehirn. Darauf weist Norbert Smetak vom Bundesverband Niedergelassener Kardiologen mit Bezug auf eine aktuelle Studie im Gespräch mit der Nachrichtenagentur „dpa“ hin. Demnach hängt die geistige Fitness unter anderem von der Durchblutung und der damit verbundenen Sauerstoffversorgung des Gehirns ab, die durch Ausdauersport deutlich verbessert wird.
Ausdauersport macht Blutgefäße elastischer und fördert die Sauerstoffversorgung des Gehirns
Regelmäßiger Ausdauersport steigert nicht nur die körperliche Fitness. Auch das Gehirn und damit die kognitive Leistungsfähigkeit profitieren von der Bewegung. Smetak beruft sich auf eine Untersuchung, nach der sportlich aktive Menschen im Alter von 55 bis 75 Jahren eine elastischere Hauptschlagader (Aorta) haben und bei kognitiven Tests bessere Ergebnisse liefern als unsportliche Menschen. Dem Experten zufolge würden die Blutgefäße mit zunehmendem Alter versteifen, was sich als Erstes an der Aorta zeige, die unter anderem das Gehirn mit Blut vorsorge. Je steifer und unelastischer das Blutgefäß ist, desto weniger Blut mit Sauerstoff wird ins Gehirn transportiert. Folglich verschlechtert sich die Sauerstoffversorgung und die kognitiven Fähigkeiten nehmen ab.
Durch Ausdauersport kann die Elastizität der Gefäße erhalten werden, so dass auch das Gehirn besser mit Sauerstoff versorgt wird. Smetak weist aber auch darauf hin, dass auch andere Ursachen für die Abnahme der geistigen Fähigkeiten von älteren Menschen verantwortlich sein können.
Sport verlangsamt den Dopamin-Abbau und fördert auf diese Weise die geistigen Fähigkeiten
Eine weitere Theorie betrifft den Hormonhaushalt. Regelmäßige körperliche Aktivität führt zu einem verlangsamten Abbau des Botenstoffs Dopamin, welcher nicht nur als körpereigener Stimmungsaufheller fungiert, sondern auch für wesentliche kognitive Prozesse im präfrontalen Kortex (Teil des Frontallappens der Großhirnrinde) benötigt wird. Bei einem Absinken des Dopaminspiegels nehmen gleichzeitig die geistigen Fähigkeiten wie die Aufmerksamkeit und die Konzentration ab. (ag)
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