Tode durch Leukämie bei Kindern sind stark rückläufig
Der Tod eines Kindes ist immer eine traurige und schreckliche Angelegenheit. Forscher aus den Vereinigten Staaten fanden jetzt heraus, dass Gehirnkrebs für die meisten Todesfälle durch Krebs verantwortlich ist. Damit löst die Erkrankung Leukämie als häufigste Todesursache ab.
Die Wissenschaftler des National Center for Health Statistics (Teil des Centers for Disease Control and Prevention; CDC) stellten jetzt bei einer Untersuchung fest, dass Gehirnkrebs Leukämie als häufigste Todesursache bei Krebserkrankungen abgelöst hat. Die Mediziner veröffentlichten eine Pressemitteilung mit den Ergebnissen ihrer Untersuchung.
Erhebliche Verringerung der Todesfälle bei Kindern durch Leukämie
Noch im Jahr 1999 konnte fast ein Drittel aller Todesfälle bei Patienten im Alter von 1 bis 19 Jahren auf Leukämie zurückgeführt werden. Etwa ein Viertel der Tode wurde damals durch Gehirnkrebs verursacht. Bis zum Jahr 2014 hatten sich diese Prozentsätze aber umgekehrt, sagen die Experten des National Center for Health Statistics. Die Ergebnisse der Untersuchung sind ein Meilenstein für die Krebsprävention, sagt Hauptautorin Sally Curtin. Die Veränderung der Häufigkeit beider Todesursachen wird durch die Verringerung der Todesfälle durch Leukämie verursacht. Nicht aber durch eine Zunahme der Todesfälle bei Gehirnkrebs.
Sterberaten durch Krebs haben sich in den letzten Jahren um 20 Prozent verringert
Insgesamt zeigte der Bericht des National Center for Health Statistics, dass die Sterberaten durch Krebs bei Kindern und Jugendlichen sich um 20 Prozent zwischen dem Jahr 1999 und 2014 verringert haben. Und dieser langfristige Trend scheint sich weiter fortzusetzen, sagen die Mediziner.
Im Jahr 2011 gab es erstmals mehr Todesfälle durch Gehirnkrebs als durch Leukämie
Die Zahl der Todesfälle durch Gehirnkrebs überschritt im Jahr 2011 erstmals die Todesfälle durch Leukämie, sagt Curtin. Aber erst im Jahr 2014 war der Unterschied groß genug, damit Statistiker diesen Unterschied als eine belastbare Erkenntnis anerkennen konnten.
Enorme Fortschritte der Onkologie führen zum Rückgang der Todesfälle durch Leukämie
Der Rückgang der Todesfälle durch Leukämie ist das Ergebnis der enormen Fortschritte in der Onkologie, erklären die Wissenschaftler. Die Spezialisten der Onkologie hatten in den letzten Jahrzehnten wirksamere Chemotherapien entwickelt. Die Mediziner suchten lange nach den besten Möglichkeiten, um Strahlungstherapien und Knochenmark-Transplantationen zu verwenden.
Gehirntumore sind leider nur schwer zu behandeln
Gehirntumore sind im Allgemeinen sehr schwer zu behandeln. Chirurgen müssen extrem vorsichtig sein, dass kein gesundes Gewebe während der Behandlung beschädigt wird, erläutern die Mediziner. Außerdem verhindert die sogenannte Blut-Gehirn-Schranke, dass einige Medikamente in unser Gehirn gelangen können.
Krebstherapien führen oft zu langfristigen kognitiven Beschwerden
Krebstherapien sind sehr anstrengend und schaden häufig dem Körper. Chirurgie, Bestrahlung oder Chemotherapie führen oft zu langfristigen kognitiven Beschwerden und zu Entwicklungsproblemen bei Kindern, welche die bösartige Erkrankung überleben, sagen die Autoren. Mediziner versuchen deshalb schon lange Zeit Mittel und Wege zu finden, um die Schäden der Behandlung von Krebs abzumildern.
Weitere Forschung sollte sich mehr mit Fusionsonkoproteinen befassen
Neben Gehirnkrebs und Leukämie wirken sich auch andere pädiatrische Krebserkrankungen häufig auf die Knochen, die Schilddrüse, das Weichgewebe und andere endokrine Drüsen aus. Der Schwerpunkt der Forschung sollte in Zukunft auf sogenannte Fusionsonkoproteine ausgelegt sein, erläutern die Mediziner. Diese Proteine sind an vielen Krebserkrankungen bei Kindern beteiligt. Kinder sollten in weiteren klinischen Studien den Zugang zu neuen Medikamenten für eine Immuntherapie erhalten. (as)
Autoren- und Quelleninformationen
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.