Eine Gehirnregion kann offenbar den Alterungsprozess beeinflussen
05.05.2013
New Yorker Wissenschaftler konnten im Gehirn des Menschen eine Region identifizieren, die unter anderem den Alterungsprozess beeinflusst. Indem die Forscher Mäusen ein Protein injizierten, konnte deren Alterungsprozess um etwa 20 Prozent verlangsamt werden.
„Who wants to live forever“
„Who wants to live forever“ fragte die Rockband Queen in einem ihrer Hits. Ewiges Leben würde wahrscheinlich niemand anstreben, ein verlängertes Jungsein dürfte aber vielen gefallen. Neben der menschlichen DNA könnte auch im Gehirn der Schlüssel dafür liegen. Wissenschaftler des Albert-Einstein-Colleges für Medizin in New York haben eine Region im Gehirn entdeckt, die den Alterungsprozess bei Mäusen beeinflusst. Diese Region liegt im Hypothalamus, einem Abschnitt des Zwischenhirns. Durch eine Injektion des Proteins nuclear factor kappa-light-chain-enhancer of activated B cells und durch das Hormon GnRH kann diese Gehirnregion blockiert werden. Bei Mäusen konnte bei dementsprechenden Versuchen der Alterungsprozess um etwa 20 Prozent verlangsamt werden. Der Studien-Autor Dongsheng Cai, Professor für Molekulare Pharmakologie, erklärte: „Unsere Studie unterstützt internationale Strategien zur Verlangsamung der Alterung durch die Beeinflussung des Hypothalamus.“ Der Hypothalamus ist das wichtigste Steuerzentrum des vegetativen Nervensystems und lenkt unter anderem das Wachstum, die Fortpflanzung und den Stoffwechsel. Wissenschaftler finden es daher auch denkbar, dass diese Gehirnregion Einfluss auf den Prozess des Alterns hat.
Langsameres Altern auch beim Menschen möglich?
Die Forscher sind sich noch im Unklaren, ob sich die an Mäusen gewonnen Versuchsergebnisse auch auf das menschliche Gehirn übertragen lassen. Jedoch würde in diesem Falle ein wegweisender Schritt in der Medizin vollbracht werden. Die Wissenschaftler konnten mit dem Hormon GnRH nicht nur das Altern der Zellen verlangsamen, sondern auch den Abbau kognitiver Fähigkeiten, also geistiger Wahrnehmung, verhindern. Allerdings wissen die Forscher noch nicht, wie der Alterungsprozess bei Mensch und Tier genau funktioniert. Es wird jedoch von einem Zusammenspiel verschiedener Abläufe im Körper ausgegangen. Vor Jahren haben US-amerikanische Wissenschaftler menschliche Gene identifizieren können, die einen Einfluss auf die Geschwindigkeit des Alterns haben. Auf jeden Fall können die neuen Erkenntnisse dabei helfen, den Ablauf des Alterns besser zu verstehen. Auch wenn das Altern nicht aufgehalten werden kann, so kann man doch durch eine gesunde Lebensweise dazu beitragen, oft bis ins hohe Alter gesund und fit zu bleiben. (sb)
Bild: Mandy / pixelio.de
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