Lauern auf Geld tatsächlich Krankheitserreger?
Dass man Geld nicht in den Mund stecken soll, lernen Kinder schon sehr früh. Schließlich lauern auf dem Zahlungsmittel gesundheitsgefährdende Keime. Stimmt das aber wirklich: Kann uns der Umgang mit Geld krank machen?
Geld soll uns krank machen
Ein alter Spruch besagt: „Geld verdirbt den Charakter.“ In der Tat haben Wissenschaftler festgestellt, dass Menschen mit mehr Geld weniger Mitgefühl zeigen. So berichteten Forscher um Michael Kraus von der Universität von Kalifornien in San Francisco über ihre Studie, derzufolge Menschen, die finanziell zur Oberschicht gehören, weniger auf ihre Mitmenschen achten.
Das Zahlungsmittel soll aber nicht nur schlecht für den Charakter sein, sondern auch krank machen können. So kennen wohl viele die Warnung aus ihrer Kindheit: „Auf Geld sitzen Krankheitserreger“. Eine Expertin weiß, ob das auch wirklich stimmt.
Keime auf Geldscheinen
Die Direktorin des Instituts für Hygiene und Umweltmedizin an der Charité – Universitätsmedizin Berlin, Prof. Petra Gastmeier, meinte dazu in einer Meldung der Nachrichtenagentur dpa, dass dies im Prinzip schon stimmt. So haben verschiedene Studien aus vielen Ländern ergeben, dass durchaus Bakterien und Pilze auf Geld zu finden sind.
Eine solche Untersuchung war das sogenannte „Dirty Money Project“ von Wissenschaftlern der New York University (NYU). Sie berichteten, dass sie auf Geldscheinen eine überraschend hohe Anzahl von Mikroben entdeckt haben, die potentielle Krankheitsauslöser sein könnten. Das Zahlungsmittel sei auch „ein Tauschmittel für Hunderte verschiedener Bakterienarten“, die mit den Banknoten von Hand zu Hand weitergegeben werden.
Münzen sind teilweise leicht antibakteriell
Laut Gastmeier handelt es sich hierzulande aber vor allem um Mikroorganismen, die die Haut ohnehin besiedeln und die in der Regel keine Krankheiten verursachen. In Ländern wie etwa Indien seien jedoch auch multiresistente Erreger gefunden worden.
„Die Organismen finden sich mehr auf Scheinen als auf Münzen“, so Gastmeier. Der Expertin zufolge seien Münzen etwa aus einer Messing- oder Kupferlegierung leicht antibakteriell. Bei dem Material auf Baumwollbasis, aus dem Scheine sind, ist das allerdings anders. Daher gilt die Devise: „Wer viel mit Geld zu tun hatte, sollte sich die Hände waschen.“ Und zwar vor allem vor dem Essen und vor der Zubereitung von Speisen. (ad)
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