Wie wirkt sich gelegentliches Rauchen auf die Gesundheit aus?
Lieber ab und zu mal eine Zigarette genießen, als komplett abstinent zu sein, denken sich viele Gelegenheitsraucher. Wenn es um das Rauchen geht, ist diese Vorgehensweise jedoch nicht zu empfehlen. Forscher fanden jetzt heraus, dass gelegentliche Raucher die gleichen Risiken für Bluthochdruck oder einen hohen Cholesterinspiegel aufweisen wie regelmäßige Raucher.
Die Wissenschaftler der Ohio State University stellten bei ihrer Untersuchung fest, dass gelegentliche Raucher den gleichen Risiken für Bluthochdruck und einen hohen Cholesterinspiegel unterliegen wie regelmäßige Raucher. Die Mediziner veröffentlichten die Ergebnisse ihrer Studie in der Fachzeitschrift „American Journal of Health Promotion“.
Raucher haben ein erhöhtes Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen
Wenn Menschen gelegentlich eine Zigarette in bestimmten sozialen Situationen genießen, wie beispielsweise am Wochenende in einer Bar oder bei einer Feier, gefährdet dies die Gesundheit ebenso wie bei regelmäßigen Rauchern, betonen die Experten. Die aktuelle Studie untersuchte den Blutdruck und den Cholesterinspiegel von gelegentlich rauchenden Menschen und verglich diese mit regelmäßigen Rauchern. Um die Risiken von Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu beseitigen, sollten Menschen überhaupt nicht mit dem Rauchen beginnen oder es komplett einstellen, raten die Forscher. Dies müsse eine Priorität für Gesundheitsdienstleister und politische Entscheidungsträger sein, fügen die Wissenschaftler hinzu.
Mediziner untersuchten 40.000 Probanden
Für die Studie wurden insgesamt 40.000 Probanden über einen Zeitraum von vier Jahren untersucht. Dabei wurden die Teilnehmer in Nichtraucher, gelegentliche Raucher und regelmäßige Raucher eingeteilt. Als sogenannte gelegentliche Raucher wurden Menschen eingestuft, welche nicht jeden Tag Zigaretten rauchten. Solche Menschen waren in der Studie meist jünger und männlich. Betroffene Menschen rauchten beispielsweise gelegentlich in Nachtclubs oder Bars, sagen die Experten. Sogenanntes gesellschaftliches Rauchen wurde bereits in früheren Studien mit Alkoholkonsum assoziiert.
Kein Unterschied zwischen gelegentlichen Rauchern und täglichen Rauchern
Die Forscher analysierten auch die Daten von Freiwilligen, welche Herz-Kreislauf-Screenings abgeschlossen hatten. Nach der Berücksichtigung der demografischen und physischen Unterschiede zwischen den regulären und gelegentlichen Rauchern, fanden die Wissenschaftler heraus, dass es praktisch keinen Unterschied bei ihrem Risiko von Bluthochdruck oder einem hohen Cholesterinspiegel gab. Beide Faktoren können zu Herzerkrankungen führen. Die Ergebnisse der Studie zeigen, dass sobald Menschen anfangen, Zigaretten zu rauchen – egal ob regelmäßig oder nur gelegentlich auf einer Party – dadurch die gleichen gesundheitlichen Probleme auftreten.
Gelegentliche Raucher geben beim Arzt oft an, dass sie nicht Rauchen
Ärzte und Mediziner fragen meist routinemäßig, ob Patienten Raucher sind. Gelegentliche Raucher werden diese Frage häufig verneinen, weil sie sich nicht als Raucher sehen. So können dann erhebliche gesundheitliche Bedrohungen unentdeckt bleiben, erklären die Wissenschaftler. Mediziner sollten in Zukunft besser fragen, wann Betroffene das letzte Mal Tabak oder Zigaretten konsumiert haben.
Viele Menschen gefährden ihre Herzgesundheit durch gelegentliches Rauchen
Ein hoher Cholesterinspiegel und ein hoher Blutdruck sind Risikofaktoren für Herzinfarkte und Schlaganfälle. Die gesellschaftlichen Bedeutung der neuen Studie ist enorm, da beispielsweise in den USA einer von zehn Erwachsenen ein gelegentlicher Raucher ist, der nur in bestimmten sozialen Situationen raucht, betonen die Forscher. Mit anderen Worten bedeute dies, dass Millionen von Menschen ihre Herzgesundheit gefährden, indem sie gelegentlich Zigaretten rauchen. Ein Problem, dass nicht ignoriert werden sollte. (as)
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Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.