Schmerzhafte Gelenkerkrankung: Diese Sportarten können Arthrose lindern
Rund fünf Millionen Menschen in Deutschland haben Arthrose. Die Schmerzen, die sich durch den Gelenkverschleiß einstellen, sind oft kaum auszuhalten. Daher schonen sich viele Betroffene. Allerdings kann Bewegung bei Arthrose die Beschwerden häufig lindern. Experten erklären, welche Sportarten hier besonders gut geeignet sind.
Fünf Millionen Bundesbürger betroffen
Laut der Deutschen Gesellschaft für Orthopädie und Unfallchirurgie (DGOU) ist fast jeder dritte 45- bis 67-Jährige in Deutschland an Arthrose erkrankt. Bei den über 65-Jährigen trifft der Gelenkverschleiß bereits jeden Zweiten. Der Deutschen Arthrose-Hilfe zufolge ist Arthrose mit etwa fünf Millionen Betroffenen die häufigste Gelenkerkrankung hierzulande. Viele Betroffene schonen sich, weil sie Schmerzen haben oder verunsichert sind, welche Belastung sie ihren Gelenken zumuten können. Doch der richtige Sport im richtigen Maß kann helfen, das Fortschreiten einer Arthrose zu bremsen.
Behandlungsmöglichkeiten von Arthrose
Bei einer Arthrose kommt es zu einer Entzündung der Gelenke, die anschwellen, schmerzen und ihre Beweglichkeit verlieren können.
Im akuten Fall geht es darum, zu wissen, was Betroffenen wirklich hilft. Gesundheitsexperten raten häufig zu Schmerzmedikamenten oder Wärme- beziehungsweise Kälteanwendungen.
Doch auch Naturheilkunde lindert Arthrose-Schmerzen und Steifigkeit. Zu nennen sind hier unter anderem Teufelskralle und Brennesselextrakt.
Zudem eignen sich bei Arthrose Behandlungsmöglichkeiten der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM), sowie Verfahren wie Akupunktur, Schröpfen oder Qi Gong.
Eine wichtige Rolle spielt auch die Ernährung. Man sollte bei Arthrose kein Fleisch und nur wenig Käse essen. Nicht zuletzt wird Betroffenen meist empfohlen, abzunehmen, wenn sie an Übergewicht oder Adipositas leiden.
Viel bewegen und wenig belasten
Zudem wird Menschen mit Arthrose meist zu sanftem Sport geraten, um den Beschwerden vorzubeugen und die Funktion der Gelenke zu erhöhen.
Welche Sportarten bei orthopädischen Erkrankungen sinnvoll sind, erklären Experten im Vorfeld des Deutschen Kongresses für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU) 2017 in einer Mitteilung.
„Bei Gelenkproblemen gilt der sportliche Grundsatz: viel bewegen, wenig belasten“, so Prof. Dr. Andrea Meurer, Kongresspräsidentin des DKOU 2017. „Ideal sind zyklische Bewegungen, die das Gelenk ohne Krafteinsatz gleichmäßig durchbewegen.“
Eine Kombination aus Ausdauereinheiten, Dehn- und Kräftigungsübungen ist am wirkungsvollsten, um den ganzen Körper zu stärken und Verletzungen vorzubeugen. Die Expertin empfiehlt, täglich 30 bis 40 Minuten, mindestens jedoch zweimal pro Woche zu trainieren.
Sportarten wie Squash, Hand-, Fuß- oder Volleyball, Joggen, Reiten, Ski alpin und Tennis sind aufgrund der abrupten Richtungswechsel und der hohen Stoßbelastung eher schädlich fürs Gelenk. Nur wer sie gut verträgt, darf sie in Maßen ausüben.
Geeignete Sportarten
Radeln oder Schwimmen können bei Gelenkerkrankungen lindernd wirken.
Auch Sportarten wie Nordic Walking, Skilanglauf, Aqua-Jogging und Wassergymnastik, Rudern, Aerobic, Ausdauertraining auf dem Cross-Trainer und Krafttraining im Fitnessstudio sind gut fürs Kniegelenk.
„Wichtig ist, dass Patienten auf ihr Körpergefühl achten und bei Schmerzen ihren Arzt zu Rate ziehen“, betont Meurer. „Generell gilt es, die Gelenke langsam an die Bewegung zu gewöhnen und Überbelastung zu vermeiden“, so die Expertin.
Bandagen oder spezielle Einlagen können die Knie zusätzlich schützen. Patienten mit Übergewicht sollten zunächst versuchen, ihr Gewicht zu reduzieren, denn überflüssige Pfunde erhöhen die Belastung für die Knie: Beim Gehen wirkt nämlich doppelt so viel Gewicht auf die Gelenke wie beim Stehen.
Auf keinen Fall sollten Patienten in eine Schonhaltung verfallen, erklärt die Orthopädin. „Wer sich – etwa aus Angst vor Schmerzen – kaum noch bewegt, produziert weniger Gelenkflüssigkeit. Der Knorpel im Kniegelenk wird dann spröde, was zu noch mehr Verschleiß und Schmerzen führt.“
Mangelnde Aktivität erhöht zudem das Risiko für Übergewicht, Stürze oder eine Osteoporose. (ad)
Autoren- und Quelleninformationen
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.