Wie wirkt sich eine gesunde Ernährung auf Depressionen aus?
Immer mehr Menschen leiden in unserer Gesellschaft heutzutage unter Depressionen. Oft werden dann Medikamente eingenommen, um diese auftretenden Depressionen zu reduzieren. Forscher fanden jetzt heraus, dass auch die richtige Ernährung mit viel Gemüse, Obst und Vollkornprodukten Depressionen vermindern kann.
Die Mediziner des Rush University Medical Center in Chicago stellten bei ihrer Untersuchung fest, dass der Konsum von Gemüse, Obst und Vollkornprodukten Depressionen reduzieren kann. Die Ergebnisse der Studie werden auf der 70. Jahrestagung der American Academy of Neurology vom 21. bis 27. April 2018 in Los Angeles vorgestellt.
Was ist die DASH-Diät?
Die Wissenschaftler fanden bei ihrer Untersuchung heraus, dass Menschen, deren Ernährung sich stärker an die Ernährungsansätze zur Beendigung von Hypertonie (Bluthochdruck) hielt, weniger wahrscheinlich Depressionen entwickelten, verglichen mit anders essenden Menschen. Zusätzlich zu Obst und Gemüse empfiehlt diese sogenannte DASH-Diät fettfreie oder fettarme Milchprodukte und einige Lebensmittel, welche reich an gesättigten Fetten und Zucker sind. Andere Studien hatten bereits gesundheitliche Vorteile dieser Form der Ernährung festgestellt, wie beispielsweise die Senkung von Bluthochdruck und schlechtem Cholesterin (LDL) sowie die Unterstützung beim Abnehmen und der Reduzierung des Körpergewichts.
Welche Menschen entwickeln häufig Depressionen?
Depressionen treten häufig bei älteren Erwachsenen auf, noch häufiger betroffen sind Menschen mit Gedächtnisschwäche, vaskulären Risikofaktoren wie Bluthochdruck oder hohem Cholesterinspiegel und Menschen, die einen Schlaganfall hatten”, erläutert der Studienautor Dr. Laurel Cherian vom Rush University Medical Center in Chicago in einer Pressemitteilung.
Da eine Veränderung des Lebensstils wie beispielsweise eine Ernährungsumstellung oft der Einnahme von Medikamenten vorgezogen wird, wollten die Mediziner überprüfen, ob eine bestimmte Form der Ernährung ein wirksames Mittel zur Verringerung des Depressionsrisikos sein könnte.
964 Probanden nahmen an der Studie teil
Für die Studie wurden insgesamt 964 Teilnehmer mit einem Durchschnittsalter von 81 Jahren durchschnittlich sechseinhalb Jahre lang beobachtet. Die Probanden wurden während dieses Zeitraums auf Symptome einer Depression hin überwacht. Sie füllten außerdem Fragebögen darüber aus, wie oft sie verschiedene Lebensmittel zu sich nahmen, und die Forscher untersuchten, wie stark sich die Nahrungsaufnahme der Teilnehmer an spezielle Formen der Ernährung hielt wie beispielsweise die DASH-Diät, die Mittelmeerdiät oder traditionelle westliche Ernährung.
DASH-Diät reduzierte die Wahrscheinlichkeit für Depressionen
Die Teilnehmer wurden in drei Gruppen eingeteilt, je nachdem, wie genau sie sich an die Ernährung hielten. Die Menschen in den beiden Gruppen, die sich der DASH-Diät unterzogen, entwickelten seltener Depressionen als die anderen Probanden. Die Wahrscheinlichkeit, im Laufe der Zeit Depressionen zu erleiden, war bei Teilnehmern aus der DASH-Gruppe um 11 Prozent niedriger, als bei Teilnehmern mit den schlechtesten Ergebnissen. Es war außerdem zu beobachten, dass Menschen, die eine traditionelle westliche Ernährung (reich an gesättigten Fetten und rotem Fleisch und wenig Obst und Gemüse) zu sich nahmen, ein erhöhtes Risiko für die Entwicklung von Depressionen aufwiesen.
Weitere Studien sind nötig
Die Studie beweist nicht, dass die DASH-Diät zu einem reduzierten Risiko von Depressionen führt, sie zeigt lediglich eine Assoziation, sagt Dr. Cherian. „Zukünftige Studien werden jetzt benötigt, um diese Ergebnisse zu bestätigen und die besten Ernährungsbestandteile der DASH-Diät zu bestimmen, die später im Leben Depressionen verhindern und Menschen am besten dabei zu helfen, ihr Gehirn gesund zu halten“, fügt der Experte hinzu. (as)
Autoren- und Quelleninformationen
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.