Wiso: Genetisch verändertes Gemüse in Babynahrung entdeckt: Hipp und Demeter betroffen
07.10.2013
Gerade in Bio-Babynahrung sollten keine gentechnisch veränderte Lebensmiittel verarbeitet werden. Nun wurden sogenannte CMS-Hybriden (Cytoplasmatischen männlichen Sterilität) in Produkten von Hipp und Demeter nachgewiesen.
Diese veränderten Saaten bestäuben sich nicht selbst, was zu einer ertragreicheren Ernte führt und die auch von Bio-Bauern genutzt werden. Das ZDF-Magazin „WISO“ fand bei Stichproben gentechnisch verändertes Gemüse in Biobaby-Nahrung. Gerade die beiden Firmen lehnen Gentechnik strikt ab. In allen Proben der Demeter-Holle Babynahrung „Brokkoli mit Vollkornreis“ konnte gentechnisch verändertes Gemüse nachgewiesen werden.
Bei fast einem Viertel der getesteten Proben von Hipp wurde „WISO“ fündig. Für die Untersuchung hatte „WISO“ in verschiedenen Städten und im Internet insgesamt 37 Proben von Bio-Babynahrung der Marken Demeter, Hipp, Alnatura und Bioland untersuchen lassen. Lediglich die Proben von Alnatura und Bioland enthielten keine genetisch veränderten Bestandteile.
Demeter und Hipp wollen eigene Tests durchführen
„WISO“ hatte bereits vor zwei Monaten eine Untersuchung durchgeführten und fand heraus, dass Tiefkühl-Blumenkohl der Demeter-Marke Natural Cool gentechnisch verändert war. Demeter reagierte sofort und nahm das Produkt vom Markt. Aufgrund der neuen Ergebnisse erklärte Demeter nun eigenen Untersuchungen durchführen zu wollen, um eigene „rechtsbelastbare Analyseergebnisse“ zu erhalten. Der Demeter-Vorstand Alexandriner Gerber sagt dazu : „Sollte sich herausstellen, dass in den von „WISO“ getesteten Babygläschen kein Demeter-Brokkoli war, werden wir diese Ware vom Markt nehmen“. Auch die Firma Hipp gab bekannt, selbst aktiv zu werden, um sicherzustellen, dass in Zukunft „keine Spuren“ mehr von gentechnisch verändertem Gemüse zu finden sein werden. „Wir werden die Analysen verschärfen“, so der Geschäftsführer Johannes Doms.
Gemüsesorten sind sogenannte CMS-Hybride
Der Bund Ökologische Lebensmittelwirtschaft BÖLW verbietet den Anbau von gentechnisch verändertem Gemüse. „Wenn wir ein Verbot aussprechen, müssen wir auch dafür sorgen, dass es durchgesetzt wird“, sagte der BÖLW-Vorsitzende Felix Prinz zu Löwenstein. Notwendig seien deshalb Tests bei Bauern, Verarbeitern und Handel. Eine Saatgut-Kennzeichnung sei notwendig um Standards aufrecht zu erhalten. Ausführlichere Informationen werden von „WISO“-Moderator Martin Leutke am Montag (19.25 Uhr) präsentiert. (fr)
Bild: Sebastian Karkus / pixelio.de
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