Gründe für Beinschwellungen und Maßnahmen dagegen
Wenn Sie dicke Beine haben, kann dies bedeuten, dass Sie mal eine Pause brauchen, doch Beinschwellungen können auch ein Zeichen für ernsthafte Erkrankungen sein. Ein Experte erklärt, welche Ursachen dahinter stecken können und was dagegen unternommen werden kann.
„Hundert verschiedene Dinge können geschwollene Beine verursachen“, sagt Dr. Francis Caputo. Und diese können von keiner großen Sache bis zu sehr ernst reichen, erklärt der Gefäßchirurg in einem aktuellen Beitrag der Cleveland Clinic (USA).
Anzeichen für geschwollene Beine
Wenn Sie Schwierigkeiten haben, Ihre Schuhe oder Socken an- oder auszuziehen, könnte dies ein Hinweis darauf sein, dass etwas nicht stimmt. Oder wenn Sie feststellen, dass es schwieriger als gewöhnlich ist, Ihre Knöchel zu beugen, kann eine Schwellung die Ursache sein.
„Wenn Sie sanft auf Ihren Unterschenkel drücken und Ihren Fingerabdruck länger als ein paar Sekunden sehen können, haben Sie wahrscheinlich eine übermäßige Flüssigkeitsansammlung“, erklärt Dr. Caputo. Weitere Zeichen für geschwollene Beinen können sein:
- Einkerbungen, die auf Ihrer Haut zurückbleiben, wenn Sie Ihre Socken oder Hosenbeine ausziehen.
- Beine oder Füße, die sich schwer, taub oder juckend anfühlen.
- Haut, die geschwollen, gestreckt oder glänzend aussieht.
- Haut, die sich straff oder schmerzhaft anfühlt.
Warum Beine anschwellen können
Für geschwollene Beine gibt es eine Vielzahl von Ursachen, wiederholt Dr. Caputo. Manchmal sind sie auf Flüssigkeitsansammlungen nach einem langen Tag auf den Beinen zurückzuführen. In anderen Fällen kann eine Beinschwellung ein Zeichen für eine ernsthafte Erkrankung sein.
Ödem
Wenn Sie den ganzen Tag auf den Beinen waren, ist es nicht ungewöhnlich, dass Ihre Beine oder Füße geschwollen sind. Das Gleiche gilt, wenn Sie stundenlang im Auto oder im Flugzeug gesessen haben.
Diese Schwellung, Ödem („Wasser in den Beinen“ beziehungsweise „Wassereinlagerungen“) genannt, tritt auf, wenn sich Flüssigkeit in Ihren Füßen und Beinen ansammelt. Sie ist häufiger bei Menschen, die übergewichtig oder schwanger sind, kann aber allen passieren.
Was bei Flüssigkeit im Bein hilft: Schränken Sie Salz in Ihrer Ernährung ein. Stehen Sie bei Reisen häufig auf, um sich zu strecken und zu bewegen.
Bewährte Hausmittel gegen Wasser in den Beinen: Wenn Sie leichte Schwellungen haben, gehen Sie spazieren oder legen Sie Ihre Füße erhöht auf ein Kissen.
Tiefe Venenthrombose
Eine tiefe Venenthrombose (TVT) ist ein Blutgerinnsel, das sich in einer Vene Ihres Körpers bildet, normalerweise (aber nicht immer) in Ihrem Becken, Oberschenkel oder Unterschenkel. Typische Symptome einer TVT sind:
- Erweiterte Venen in der Nähe Ihrer Hautoberfläche.
- Schmerzen oder Empfindlichkeit in Ihrem Bein.
- Schwellung in einem Bein, manchmal begleitet von roter oder warmer Haut.
TVT ist an sich nicht lebensbedrohlich. Wenn sich jedoch ein Gerinnsel löst, kann es in Ihre Lunge gelangen und den Blutfluss blockieren. Das kann zu einer Lungenembolie führen – eine sehr ernste Situation.
Was Sie dagegen tun können: Wenn Sie Anzeichen einer TVT bemerken, ist es wichtig, sich sofort behandeln zu lassen, um das Risiko einer Lungenembolie zu verringern. Ihr Arzt oder Ihre Ärztin kann Folgendes empfehlen:
- Beine hochlegen.
- Tragen von Kompressionsstrümpfen.
- Medikation.
- Chirurgische Behandlung.
Venöse Insuffizienz
Dicke Beine können auch durch Venenerkrankungen wie Venenschwäche entstehen. Venöse Insuffizienz entwickelt sich manchmal bei Menschen, die in der Vergangenheit eine TVT hatten.
Was Sie dagegen tun können: Wenn Sie mit venöser Insuffizienz leben, kann Ihre Ärztin oder Ihr Arzt Folgendes empfehlen:
- Änderungen des Lebensstils wie mehr Bewegung und Gewichtsabnahme.
- Kompressionsstrümpfe tragen.
- Medikation.
- Chirurgische Behandlung.
Lymphödem
Ein Lymphödem tritt auf, wenn die Lymphknoten Ihres Körpers die Lymphflüssigkeit nicht so gut filtern, wie sie sollten. Wenn das passiert, kann es zu Schwellungen einer oder mehrerer Gliedmaßen kommen, die von leicht bis dramatisch reichen können.
Lymphödeme treten manchmal bei Menschen auf, denen Lymphknoten zur Krebsbehandlung entfernt wurden. Es kann auch Personen betreffen, deren Lymphknoten beschädigt sind oder aus anderen Gründen nicht richtig funktionieren. Übliche Behandlungen von Lymphödemen umfassen:
- Kompressionsstrümpfe.
- Lymphdrainage (eine Form der Selbstmassage).
- Chirurgische Behandlung.
Herz-, Nieren- oder Lebererkrankung
Wenn Ihre Organe nicht so gut funktionieren, wie sie sollten, kann sich Flüssigkeit in Ihren Beinen ansammeln. Herzinsuffizienz, Nieren- und Lebererkrankungen können Schwellungen in Ihren Beinen verursachen.
Was Sie dagegen tun können: Wenn Sie eine dieser Erkrankungen haben (oder vermuten) und neue oder anhaltende Schwellungen in Ihren Beinen bemerken, sprechen Sie mit einer Ärztin oder einem Arzt über die Behandlung dieser Erkrankungen.
Wann ärztliche Hilfe angeraten ist
Viele andere Erkrankungen können ebenfalls dazu führen, dass die Beine anschwellen, einschließlich Infekte, Verletzungen und Erkrankungen wie Arthritis. Wenn die Schwellung nicht zu dramatisch ist und innerhalb eines Tages oder so verschwindet, ist es wahrscheinlich nichts zum Sorgen machen. Sprechen Sie jedoch mit einer Ärztin oder einem Arzt, wenn Ihre Schwellung:
- Länger anhält.
- Regelmäßig vorkommt.
- Nur ein Bein betrifft.
- Zusammen mit anderen Symptomen auftritt.
„Geschwollene Beine sind oft ein Zeichen für ein größeres Problem“, sagt Dr. Caputo. „Wenn Sie eine Beinschwellung haben, sollten Sie sich von Ihrem Hausarzt untersuchen lassen, um herauszufinden, was los ist.“ (ad)
Autoren- und Quelleninformationen
Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Medizinern und Medizinerinnen geprüft.
- Cleveland Clinic: 5 Reasons Your Legs May Be Swollen and What To Do About It, (Abruf: 24.09.2022), Cleveland Clinic
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.