Geschwollene Lymphknoten nicht überbewerten
11.11.2014
Bei geschwollenen Lymphknoten denken viele Menschen gleich an Krebs oder andere schwerwiegende Erkrankungen. Häufig steckt aber was ganz harmloses hinter den Beschwerden. Und in manchen Fällen ist die Schwellung gar kein Lymphknoten.
„Reaktion des Immunsystems“
Auch wenn viele Menschen bei einer Lymphknotenschwellung gleich an Krebs oder andere schwere Erkrankungen denken, besteht kein Grund zur Panik. Oft haben Betroffene beispielsweise während einer Erkältung dicke Knötchen am Hals. Und selbst wenn man geschwollene Lymphknoten im Leistenbereich oder unter den Achseln feststellt, muss dies kein Zeichen für eine Krebserkrankung sein. „So eine Schwellung ist in den allermeisten Fällen eine Reaktion des Immunsystems“, erklärte Hans-Michael Mühlenfeld vom Deutschen Hausärzteverband laut einer Meldung der Nachrichtenagentur dpa. Die Schwellung kann ein Hinweis auf eine Entzündung sein, gegen die der Körper ankämpft und zeigt, dass der Körper „gut funktioniert“.
Schwellung vom Arzt abklären lassen
Der Mediziner rät aber dazu, dass Betroffene die Schwellung vom Hausarzt abklären lassen sollten, wenn die Lymphknoten nach drei, vier Tagen immer noch dick sind. „Der Arzt guckt dann, ob es sich überhaupt um einen Lymphknoten handelt.“ Es kann nämlich sein, dass sich der Lymphknoten als Talgdrüsenentzündung entpuppt. Vor allem bei Frauen,die regelmäßig ihre Achseln rasieren, kann dies die Ursache sein. Im Leistenbereich kann ein geschwollener Lymphknoten manchmal ein Hinweis auf eine Verletzung am Fuß sein. Beispielsweise auf eine Nagelentzündung, die oft durch einen eingewachsenen Zehennagel entsteht. Treten jedoch auch Leistenschmerzen auf, könnte dies ein Hinweis auf einen Leistenbruch sein.
Lymphknoten sollten abgetastet werden
Generell gilt, dass Betroffene den Lymphknoten ruhig abtasten sollten. „Ein Lymphknoten, der beim Drücken schmerzt, ist meist ein Hinweis auf eine Infektion“, so Mühlenfeld. Wenn der Knoten nicht schmerzt, hat die Schwellung andere Ursachen. Das bedeutet jedoch nicht automatisch, dass etwas Schlimmes dahinterstecken muss. In manchen Fällen hilft es auch, in Absprache mit einem Arzt, zunächst vier Wochen zu warten und zu beobachten, wie sich der Lymphknoten entwickelt. Wenn die Schwellung nicht zurückgeht, wird der Lymphknoten punktiert und eine Gewebeprobe entnommen, die unter dem Mikroskop untersucht wird. „Aber das passiert wirklich nur in den seltensten Fällen“, betonte Mühlenfeld. Lymphknotenschwellungen können zwar auch auf schwere Erkrankungen, wie Leukämie oder die Hodkin-Krankheit hindeuten, doch oft gehen diese mit weiteren Hinweisen, wie auffälligem Gewichtsverlust, einher. (ad)
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Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.