Vielzahl an Flüchtlingen stellt manche Notaufnahmen vor Probleme
Dass die Notaufnahmen in Kliniken völlig überbelegt sind, kommt immer wieder vor. Derzeit wird die Problematik in manchen Regionen durch die stark gestiegene Zahl von Flüchtlingen verstärkt. Einige Kliniken im Südwesten der Republik arbeiten am Limit.
Manche Kliniken sind überlastet
Einige Krankenhäuser im Südwesten Deutschlands werden durch die stark gestiegene Zahl von Flüchtlingen vor Probleme gestellt. Wie die Nachrichtenagentur dpa berichtet, kämen pro Tag durchschnittlich 15 bis 25 Patienten aus den Erstaufnahmeeinrichtungen in die Notaufnahme des Mannheimer Universitätsklinikums. Und zwar zusätzlich zu den 100 bis 200 Patienten, die ohnehin täglich behandelt würden, wie der Leiter Joachim Grüttner erklärte. „Wir sind am Rande unserer Arbeitsfähigkeit“, meinte der Arzt.
Lage ist nicht problematisch
Von einem großen Andrang berichtet auch das Heidelberger Klinikum. Laut dpa sagte eine Sprecherin, dass allein im dritten Quartal fast 1.300 Flüchtlinge aus dem Patrick-Henry-Village (PHV) und anderen Heidelberger Unterkünften in den Ambulanzen behandelt worden seien. Im Vergleich zum ersten Quartal habe sich die Zahl etwa verdoppelt. Die Baden-Württembergische Krankenhausgesellschaft schätzt die Lage dennoch nicht sehr problematisch ein. „Die Wartezimmer der Notaufnahmen waren anfangs voller Flüchtlinge. Doch das hat sich inzwischen gebessert“, erläuterte Sprecherin Annette Baumer. Ihren Angaben zufolge arbeiten mittlerweile in vielen größeren Flüchtlingsunterkünften niedergelassene Ärzte.
Viele Patienten sind in der Notaufnahme falsch
Unabhängig von der gestiegenen Zahl durch angekommene Flüchtlinge besteht seit jeher das Problem, dass sich in Ambulanzen oft Menschen melden, für die eigentlich ein Hausarzt ausreichend wäre. Es gibt zu viele falsche Patienten in der Notaufnahme. Untersuchungen zufolge könnten rund 20 Prozent der Patienten, die in einer Notaufnahme eines Krankenhauses behandelt wurden, auch anderweitig versorgt werden. Dass viele Asylsuchende ärztliche Hilfe brauchen, ist nach den Strapazen der langen Flucht auch nicht weiter verwunderlich. Über die Hälfte der Flüchtlinge erreicht Deutschland traumatisiert. Das ergab eine Studie vor wenigen Monaten. (ad)
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