Millionen Alzheimer-Erkrankungen durch gesündere Lebensweise vermeidbar
15.07.2014
Durch eine gesündere Lebensweise könnten weltweit Millionen von Alzheimer-Erkrankungen vermieden werden. Dies legt eine neue Studie nahe. Demnach tragen sieben Faktoren maßgeblich zur Erhöhung des Risikos, an Alzheimer zu erkranken, bei.
Sieben Faktoren tragen zur Erhöhung des Risikos bei
Auch wenn die Ursachen von Alzheimer bislang nicht eindeutig geklärt sind, kommt eine neue Studie zu dem Ergebnis, dass sieben Faktoren maßgeblich zur Erhöhung des Risikos, daran zu erkranken, beitragen. Die Forscher um die Wissenschaftlerin Carol Brayne vom Institut für öffentliche Gesundheit an der Universität im britischen Cambridge schreiben Diabetes, Bluthochdruck, Fettleibigkeit (Adipositas), Bewegungsmangel, Depressionen, Rauchen und mangelnde Bildung einen wesentlichen Einfluss auf eine Alzheimer-Erkrankung zu.
Zahl der Alzheimer-Patienten wird sich weltweit erhöhen
Die Ergebnisse der Studie, die in Zusammenarbeit mit der Universität Cambridge, dem King’s College in London und der Universität San Francisco durchgeführt wurde, sind nun im Fachmagazin „The Lancet Neurology“ veröffentlicht worden. In der Studie wird davon ausgegangen, dass sich die Zahl der Alzheimer-Patienten weltweit von etwa 30 Millionen im Jahr 2010 auf rund 106 Millionen im Jahr 2050 erhöhen wird. Die Gründe dafür lägen im Wachstum der Weltbevölkerung sowie einer längeren Lebenserwartung. Nach Angaben der Deutschen Gesellschaft für Psychiatrie und Psychotherapie, Psychosomatik und Nervenheilkunde sind in Deutschland rund 1,4 Millionen Menschen von Demenz betroffen, wobei Morbus Alzheimer die häufigste Demenzerkrankung ist.
Neun Millionen Alzheimer-Fälle vermeidbar
Der Studie zufolge könnten weltweit 8,5 Prozent der für das Jahr 2050 erwarteten Alzheimer-Fälle, also rund neun Millionen, vermieden werden, wenn bei jedem der genannten sieben Faktoren die Risiken um zehn Prozent gesenkt würden. Studienleiterin Brayne erklärte: „Auch wenn es keinen Einzelweg zur Alzheimer-Vorbeugung gibt, können wir Maßnahmen zur Reduktion des Risikos ergreifen.“ Es seien wesentliche Faktoren für die Entwicklung der Krankheit, die nach bisherigen Erkenntnissen sowohl durch genetische Vorbedingungen als auch durch äußerliche Einflüsse begünstigt wird, bekannt. Brayne erläuterte, dass es wichtig sei, die Faktoren nicht isoliert zu sehen, sondern Zusammenhänge wie etwa zwischen Bewegungsmangel und Übergewicht zu berücksichtigen. (ad)
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