Alzheimer-Risiko kann deutlich reduziert werden
Gesundheitsexperten zufolge leiden rund 1,2 Millionen Menschen in Deutschland an Demenz, der Großteil davon hat Alzheimer. Die neurodegenerative Krankheit ist noch immer unheilbar. Allerdings kann das Erkrankungsrisiko durch einige Maßnahmen deutlich reduziert werden.
Unheilbare Krankheit
Allein in Deutschland leiden etwa 1,2 Millionen Menschen an Demenz, der Großteil davon an Alzheimer. Weltweit gibt es rund 47 Millionen Demenz-Patienten. Und es werden immer mehr: Laut dem Welt-Alzheimer-Bericht wird alle 3,2 Sekunden eine weitere Demenz-Diagnose gestellt. Die Krankheit ist zwar bislang nicht heilbar, lässt sich jedoch im Anfangsstadium mit Medikamenten hinauszögern. Zudem gibt es Hinweise darauf, dass Gehirnjogging helfen kann, Alzheimer zu verhindern. Es gibt aber noch mehr Möglichkeiten, das Erkrankungsrisiko zu reduzieren.
Häufigste Form der Demenz
Alzheimer ist eine fortschreitende Gehirnstörung, deren genaue Ursache bis heute unbekannt ist. Zu den typischen Symptomen zählen Gedächtnisverlust, Verwirrtheit und Desorientierung.
Hinzu kommen Veränderungen des Wesens, ein eingeschränktes Urteilsvermögen, Orientierungs- und Sprachstörungen.
Alzheimer ist die häufigste Form irreversibler Demenz, von der hierzulande nach Angaben der Alzheimer Forschung Initiative e.V. (AFI) schätzungsweise 1,2 Millionen Menschen betroffen sind.
Alzheimer vorbeugen
Die Krankheit ist bislang nicht heilbar. Dementsprechend stellen sich viele Menschen die Frage, wie sie Alzheimer vorbeugen können.
Während schon bekannt sei, was gut für das Herz ist, setze sich heute immer mehr die Erkenntnis durch, dass auch das Gehirn positiv beeinflusst werden könne, berichtete die AFI in einer älteren Mitteilung.
Ein „Patentrezept“ gebe es nicht – doch die Initiative stellt in der Broschüre „Alzheimer vorbeugen: Gesund leben – gesund altern“ fünf Empfehlungen für ein gesundes Altern vor.
Die Broschüre wurde in Zusammenarbeit mit Alzheimer-Experten wie z.B. Tim Fleiner von der Deutschen Sporthochschule Köln erstellt und kann kostenlos bei der AFI angefordert werden.
1. Bewegung
Achten Sie auf ausreichend körperliche Aktivität. Denn was sich positiv auf die Herzgesundheit auswirkt, ist auch gut für das Gehirn.
Bewegen Sie sich daher regelmäßig – ideal wären 150 Minuten pro Woche, so der Expertenrat. Dabei müssen keine Höchstleistungen erreicht werden, wichtig ist stattdessen, dass Sie mit Spaß aktiv bleiben.
Spazieren gehen, Schwimmen oder mit dem Fahrrad zur Arbeit – Möglichkeiten gibt es viele.
2. Geistige Fitness
Halten Sie Ihr Gehirn fit, indem Sie neugierig und offen bleiben und auch im Alter Neues lernen. Ob eine Sprache, ein Musikinstrument oder PC-Anwendungen: Das Ausprobieren und Erlernen neuer Dinge fördert die geistige Reserve und kann das Alzheimer-Risiko im Alter reduzieren.
3. Ernährung
Eine gesunde, ausgewogene Ernährung ist ein zentraler Bestandteil einer gesunden Lebensweise.
Die Experten der AFI empfehlen, sich dabei an der klassischen mediterranen Küche zu orientieren, denn diese wird das Gehirn mit wichtigen Nährstoffen versorgt und in seiner Abwehrbereitschaft gestärkt.
Essen Sie daher viel Obst und Gemüse, Nüsse und bevorzugen Sie Fisch anstelle von Fleisch. Auch extra natives Olivenöl senkt das Alzheimer-Risiko, wie US-Forscher in der Fachzeitschrift „Annals of Clinical and Translational Neurology“ berichteten.
Ausreichendes Trinken ist ebenfalls wichtig, von starkem Alkohol-Konsum sollte jedoch abgesehen werden. Dieser erhöht das Demenz-Risiko enorm.
Diäten und einseitige Ernährungskonzepte sollten vermieden werden.
4. Soziale Kontakte
Das Zusammensein mit anderen hält das Gehirn fit: Wer viel im sozialen Austausch ist, hat den Experten der AFI zufolge ein deutlich niedrigeres Alzheimer-Risiko, als jemand, der viel allein ist.
Halten Sie daher mit der Familie Kontakt, pflegen Sie Ihren Freundes- und Bekanntenkreis oder werden Sie in einem Verein aktiv.
5. Medizinische Vorsorge und weitere Risikofaktoren
Passen Sie gut auf sich auf und halten Sie Ihre Gesundheit durch regelmäßige Arztbesuche im Blick.
Achten Sie vor allem auf Symptome für Herz- und Gefäßerkrankungen wie beispielsweise Bluthochdruck, Diabetes und erhöhte Cholesterinwerte.
Wenn Sie das Rauchen aufgeben, können Sie einen weiteren wichtigen Risikofaktor positiv beeinflussen. (nr, ad)
Autoren- und Quelleninformationen
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.