Zahl der fettleibigen Schulkinder in Bayern gering
Die Anzahl der fettleibigen Kinder ist in den vergangenen Jahren weltweit stark gestiegen. Auch hierzulande sind viele Kinder und Jugendliche viel zu dick. In Bayern stagniert die Zahl der stark übergewichtigen Erstklässler zwar, doch die Gesundheitsministerin des Freistaats ruft Eltern dazu auf, beim Kampf gegen Übergewicht des Nachwuchses stärker auf eine gesunde Ernährung und mehr Bewegung zu achten.
Immer mehr Übergewichtige in Deutschland
In Deutschland leben immer mehr Übergewichtige. Auch viele Kinder und Jugendlich sind viel zu dick. Gesundheitsexperten warnen immer wieder davor, die Risiken durch starkes Übergewicht zu unterschätzen. Adipositas im Kindes- und Jugendalter kann gefährliche gesundheitliche Folgen haben und unter anderem das Risiko für Typ-2-Diabetes im späteren Leben erhöhen. Bayerns Gesundheitsministerin Melanie Huml hat nun anlässlich des Europäischen Adipositas-Tages dafür geworben, dass Eltern verstärkt auf eine gesunde Ernährung und mehr Bewegung bei ihrem Nachwuchs achten sollten.
Zahl der übergewichtigen Erstklässler in Bayern stagniert
Die Zahl stark übergewichtiger Erstklässler im Freistaat stagniere zwar seit Jahren bei 3,2 Prozent und war im Schuljahr 2003/2004 mit 3,9 Prozent noch höher, doch: „Das ist für uns aber kein Grund zum Zurücklehnen“, so die Ministerin.
„Wir werden vielmehr in unseren Bemühungen nicht nachlassen, gegen Übergewicht bei Kindern und Jugendlichen vorzugehen“, erklärte die CSU-Politikerin.
„Erfreulich ist, dass die Adipositasrate bei Einschulungskindern in Bayern niedriger ist als im Durchschnitt der anderen Länder.“
Auf eine gesunde Ernährung und ausreichende Bewegung achten
Nach Angaben des Bayerischen Landesamtes für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) waren bei den Schuleingangsuntersuchungen 2014/2015 insgesamt 3.290 Kinder – 3,2 Prozent – stark übergewichtig (adipös) und 5.243 Kinder – 5,1 Prozent – übergewichtig.
Zehn Jahre zuvor gab es noch 4.417 adipöse und 7.400 übergewichtige Einschulungskinder im Freistaat.
„Trotz der stagnierenden Zahlen ist es weiterhin notwendig, bereits im Kindergarten- und Schulalter der Entstehung von Adipositas vorzubeugen“, sagte Huml, die approbierte Ärztin und zweifache Mutter ist.
„Denn weniger als die Hälfte der Kinder schafft es, einmal erworbenes Übergewicht wieder loszuwerden.“
Bei den Kindern mit Fettleibigkeit blieben sogar fast zwei Drittel (65 Prozent) auch als Jugendliche noch adipös.
„Deshalb ist es wichtig, dass insbesondere Eltern auf eine gesunde Ernährung und mehr Bewegung bei ihren Kindern achten“, so die Ministerin.
Eltern sollten Kindern Vorbild sein
Laut Informationen des Robert Koch-Instituts (RKI) sind lediglich 22,4 Prozent der Mädchen und 29,4 Prozent der Jungen im Alter von drei bis 17 Jahren mindestens 60 Minuten körperlich aktiv pro Tag und erreichen damit die Bewegungsempfehlung der Weltgesundheitsorganisation (WHO).
„Schon im Jugendalter kann starkes Übergewicht zu Bluthochdruck, Diabetes, Leberschäden, Stoffwechselstörungen oder Gelenkproblemen führen“, erklärte Huml.
„Hinzu können erhebliche seelische Probleme kommen. Deshalb brauchen Kinder und Jugendliche mit Fettleibigkeit Unterstützung, um ein normales, altersgerechtes Gewicht zu erreichen. Je länger das Übergewicht besteht, desto wahrscheinlicher ist es, dass Folgeerkrankungen auftreten.“
Die Politikerin fügte hinzu: „Wenn schon in jungen Jahren die Weichen für eine gesundheitsförderliche Lebensweise gestellt werden, kann damit häufig Volkskrankheiten wie Diabetes Typ 2 und Herz-Kreislauf-Erkrankungen vorgebeugt werden.“
Und: „Gesunde Ernährung und Freude an Bewegung sollten einem Kind vorgelebt werden – am besten, die ganze Familie macht mit! Für ein gesundes Körpergewicht ist ein aktiver Lebensstil mit ausgewogener Ernährung und viel Bewegung entscheidend.“ (ad)
Autoren- und Quelleninformationen
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.