Gesunder Ingwer kann die moralischen Reaktionen von Menschen beeinflussen
Die gesundheitsfördernden Eigenschaften von Ingwer sind seit langem bekannt. Die Knolle hat aber noch viel mehr Auswirkungen auf den Menschen. In einer Studie kanadischer Wissenschaftler hat sich gezeigt, dass Ingwer auch Einfluss auf unsere moralischen Entscheidungen haben kann.
Einfluss auf moralische Reaktionen
Ingwer ist nicht nur äußerst gesund, sondern kann auch beim Abnehmen helfen. Doch die Knolle hat noch wesentlich mehr Auswirkungen auf den Menschen. Forscher der University of British Columbia in Vancouver (Kanada) haben festgestellt, dass Ingwer auch Einfluss auf unsere moralischen Reaktionen haben kann. Die Ergebnisse der Wissenschaftler wurden im Fachblatt „Journal of Personality and Social Psychology“ veröffentlicht.
Gesunde Knolle
Es ist lange bekannt, dass Ingwer gesund ist und auch gegen Schmerzen und Krankheiten hilft. So wirkt die Knolle laut einer Studie bei Regelschmerzen lindernd. Selbst in der Krebstherapie kommt Ingwer manchmal zum Einsatz.
Der Deutschen Krebshilfe zufolge hat die Wurzel eine überzeugende Wirkung gegen die mit einer Chemotherapie verbundenen Magenbeschwerden sowie Übelkeit und Erbrechen.
Zudem wirkt Ingwer effektiv bei Erkältungskrankheiten.
Und auch als Hausmittel bei Völlegefühl ist die Knolle beliebt. Zudem wirkt sie bei Verdauungsproblemen, Durchfall und zahlreichen anderen Beschwerden.
In der Naturheilkunde wird die Wurzel schon seit längerem gegen hohe Blutfettwerte eingesetzt. Außerdem wirkt Ingwer entzündungshemmend und kann dazu beitragen, das Immunsystem zu stärken.
Selbst schlechter Atem lässt sich mit Ingwer bekämpfen.
Auswirkungen auf die menschliche Psyche
Doch Ingwer hat auch Auswirkungen auf unsere Psyche, wie die kanadischen Wissenschaftler nun feststellten.
Wie auf dem Portal „Psychology Today“ berichtet wird, fand das Forscherteam um Professor Jessica Tracy von der University of British Columbia heraus, dass die Hemmung von Ekel die Missbilligung bestimmter moralischer Verstöße verringert.
Eingedämmt haben sie den Ekel mit Ingwer.
Studienteilnehmer mussten ekelhafte Bilder bewerten
Um zu ihren Ergebnissen zu gelangen, teilten die Forscher die Studienteilnehmer in zwei Gruppen ein. Die Probanden der einen Gruppe nahmen Ingwer-Pillen ein, die anderen schluckten Placebos, ohne jeweils zu wissen, welche Tabletten sie bekamen.
Nach 40 Minuten, in denen der Ingwer wirken konnte, sahen die Teilnehmer einige ekelhafte Bilder, die zum Beispiel Erbrochenes zeigten, und bewerteten diese auf einer Skala von 1 (überhaupt nicht angewidert) bis 7 (sehr angewidert).
Laut „Psychology Today“ gab es bei den sehr abstoßenden Bildern zwar keine unterschiedliche Bewertung der Teilnehmer, doch die mäßig ekelhaften Aufnahmen wurden von den Probanden der Ingwer-Gruppe im Vergleich zu denen, die ein Placebo genommen hatten, als weniger abstoßend bewertet.
Moralische Konfliktsituationen beurteilen
In einem zweiten Themenkomplex sollten die Teilnehmer moralische Konfliktsituationen beurteilen.
Bei mäßig schweren Szenarien wie der Geschichte über einen Mann, der eine aufblasbare Sexpuppe bestellt, die wie seine Sekretärin aussieht, zeigten Menschen, die Ingwer konsumierten, weniger Ablehnung und Abscheu als diejenigen, die ein Placebo genommen hatten.
Als es jedoch um einen Mann ging, der seinen überfahrenen Hund gegessen hat, da er neugierig war, wie Hundefleisch schmeckt, hatte Ingwer keinen Einfluss auf das moralische Urteil. Es scheint, dass Ingwer die Abscheu bei gemäßigten, aber nicht schweren Szenarien reduziert.
Die Studie legt also nahe, dass Ingwer auch moralische Abscheu beeinflusst – bis zu einem gewissen Punkt. Und dies hat Einfluss auf das Treffen von Entscheidungen. (ad)
Autoren- und Quelleninformationen
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.