Mediziner untersuchen die Auswirkungen des Verzehrs von gebratenen Kartoffeln
Viele Produkte aus gebratenen Kartoffeln haben schon längere Zeit den Ruf, dass sie schädlich für die Gesundheit sind. Forscher fanden heraus, dass beispielsweise der Konsum von Bratkartoffeln, Kartoffelchips und Pommes Frites tatsächlich zu einer verringerten Lebenserwartung führt.
Die Wissenschaftler vom National Research Council stellten bei ihrer Untersuchung fest, dass der Verzehr von gebratenen Kartoffeln das Risiko der Mortalität erhöht. Die Mediziner veröffentlichten die Ergebnisse der Studie in der Fachzeitschrift „American Journal of Clinical Nutrition“.
Erhöhtes Risiko der Mortalität bei gekochten und gedünsteten Kartoffeln nicht vorhanden
Kartoffeln können generell auf völlig unterschiedliche Art und Weise zubereitet werden. Experten stellten fest, dass der Konsum von gebratenen Kartoffeln die menschliche Lebenserwartung reduzieren. Dieses erhöhte Risiko ist bei gekochten und gedünsteten Kartoffeln nicht zu beobachten. Bisher gab es wenig oder überhaupt keine Studien über die Auswirkungen des Konsums von Bratkartoffeln auf die Mortalität, erläutern die Autoren.
Mediziner untersuchen für ihre Studie die Daten von 4.400 Probanden
Für ihre neue Untersuchung analysierten die Wissenschaftler die Daten von 4.400 Teilnehmern im Alter zwischen 45 und 79 Jahren. Die Probanden wurden insgesamt für einen Zeitraum von acht Jahren medizinisch überwacht, sagen die Experten. Durch die aktuelle Studie wurde klar, dass der zwei- bis dreimalige Verzehr von Bratkartoffeln in der Woche zu einem verdoppelten Risiko der Mortalität führt, verglichen mit Menschen, die keine gebratenen Kartoffeln zu sich nehmen.
Wenn Menschen zweimal in der Woche gebratene Kartoffeln essen ist das Risiko am höchsten
Während der Untersuchung mussten die Probanden einen Fragebogen beantworten. Dieser erfasste die Häufigkeit des Verzehrs von Kartoffel bzw. Kartoffelprodukten. Während der acht Jahre der Nachuntersuchung starben insgesamt 236 Teilnehmer. Die Probanden wurden anhand ihres Konsums vo Kartoffelprodukten in unterschiedliche Gruppen unterteilt. Bei der Analyse wurde klar, dass das Risiko eines frühen Todes am höchsten bei den Teilnehmern war, welche zweimal pro Woche Bratkartoffeln verzehrten, erläutern die Wissenschaftler.
Verwendetes Speiseöl enthält viele Transfettsäuren
Die Ursache einer Assoziation zwischen Bratkartoffeln und einem frühen Tod könnte über das verwendete Speiseöl entstehen, welches viele Transfettsäuren enthält, vermuten die Forscher. Diese Transfette sind in der Regel schlecht für das Herz, sagen die Mediziner. Der Konsum könne zu Herzkrankheiten wie Atherosklerose führen. Atherosklerose führt wiederum zu einem erhöhten Risiko von Herzinfarkten und Schlaganfällen, fügen die Experten hinzu.
Diese Faktoren beeinflussen ebenfalls die Mortalität
Abgesehen von den Transfetten gibt es noch andere Faktoren, die die Mortalität beeinflussen wie beispielsweise einen Mangel an Bewegung, Fettleibigkeit und Übergewicht. Solche Faktoren könnten ebenfalls die Ursache für frühe Todesfälle bei den Konsumenten von Bratkartoffeln sein, mutmaßen die Forscher.
Kartoffeln sind generell gesund
Angesichts der Studienergebnisse sollte jetzt aber nicht geschlussfolgert werden, dass Kartoffeln generell ungesund sind, betonen die Wissenschaftler. Vielmehr hänge es von der Zubereitung der Kartoffeln ab, ob diese unserer Gesundheit schaden oder zu einer verfrühten Mortalität führen, sagen die Autoren der Studie. Kartoffeln seien eigentlich ein gesundes Gemüse, welches reich an Vitamin-C ist und wenig Kalorien enthält.
Weitere Forschung ist nötig
Die Studie sollte keineswegs der Grund dafür sein, dass Menschen keine Kartoffeln mehr zu sich nehmen, erläutern die Experten. Weitere Forschung sei jetzt nötig, um die Ursache-Wirkung-Beziehung zwischen dem Verzehr von Bratkartoffeln und dem frühzeitigen Tod endgültig zu bestimmen. Nicht gebratene Kartoffeln sind sicher und können verzehrt werden, betonen die Wissenschaftler. Auch gebratene Kartoffeln können durchaus in Maßen konsumiert werden, fügen die Mediziner hinzu. (as)
Autoren- und Quelleninformationen
Wichtiger Hinweis:
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