Symposium zur Gesundheit von Neugeborene thematisiert aktuelle Studienergebnisse
Die Gesundheit von Neugeborenen steht im Fokus des Greifswalder Symposiums für perinatale und neonatale Epidemiologie am kommenden Wochenende. Dort werdend die Experten am 19. und 20. Juni unter anderem die Ergebnisse der Greifswalder Neugeborenenstudie „SNiP – Survey of Neonates in Pomerania“ diskutieren. Geladen sind Mediziner, Pflegefachkräfte, Sozialpädagogen, Epidemiologen und Vertreter der Medien.
Den Ergebnissen der SNiP-Studie zufolge werden bestimmte vorsorgende Untersuchungen bei Schwangeren bis heute nur selten durchgeführt. So hätten sich zum Beispiel nur zehn Prozent von 5.000 Schwangeren in der Studie auf Streptokokken der Gruppe B testen lassen, berichtet die Nachrichtenagentur „dpa“ unter Berufung auf Professor Matthias Heckmann, Leiter der Neonatologie und Pädiatrischen Intensivmedizin am Uni-Klinikum Greifswald. „Wir fordern, dass diese Untersuchungen in die Regelversorgung der Krankenkassen überführt werden und nicht mehr von den Schwangeren bezahlt werden müssen”, so Heckmann weiter.
Seit 2002 wird die Gesundheit von Neugeborene in der Studie erfasst
An der Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald läuft bereits seit zwanzig Jahren die Erwachsenen-Gesundheitsstudie SHIP (Study of Health in Pomerania) und im Jahr 2002 wurde das Programm durch die Neugeborenen-Untersuchung SNiP erweitert. Bis Ende 2008 erfasste die Studie die Daten von über 6.800 Neugeborenen, wobei „die Daten von der Schwangerschaft bis hin zum Neugeborenen im Kontext mit soziodemografischen und genetischen Faktoren erhoben (wurden), die für die Gesundheitsvorsorge der Bevölkerung von enormer Bedeutung sind“, erläutert der Projektleiter Prof. Matthias Heckmann. Seit Anfang 2013 läuft die Nachfolgestudie SNiP II, deren Schwerpunkte Fragestellungen zum Stillverhalten und der Ernährung während der Schwangerschaft bilden.
Infektionskrankheiten in der Schwangerschaft ein erhebliches Risiko
Laut Mitteilung des Uni-Klinikums Greifswald zählen angeborene Erkrankungen, wie insbesondere Fehlbildungen, Frühgeburtlichkeit und Wachstumsminderung zu den häufigsten Ursachen einer medizinischen Betreuung im Neugeborenenalter. Dabei sei ein Teil der Beschwerden erblich bedingt oder werde durch mütterliche Erkrankungen während der Schwangerschaft hervorgerufen. Zum Beispiel könnten Infektionskrankheiten wie die Toxoplasmose oder eine Infektion mit Streptokokken der Gruppe B während der Schwangerschaft gefährlich für die Babys werden. Entsprechende Untersuchungen wären hier daher durchaus angebracht. Viele Mütter verzichten allerdings auf derartige Vorsorgeuntersuchungen. Insgesamt liefere die SniP-Studie eine enorme Wissensbasis zu der Kindergesundheit vor und nach der Geburt und auf dem Symposium sollen die neuen Erkenntnisse nun unter den Experten diskutiert werden, , so die Mitteilung des Uni-Klinikums Greifswald. (fp)
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