Wunde unbedingt reinigen: Splitter in Kinderhaut
Nach dem Toben im Garten oder auf dem Spielplatz kommt es schon mal vor, dass ein Kind mit einem Splitter unter Haut nach Hause kommt. Beim Entfernen des Schiefers gilt es, besondere Hygienemaßnahmen einzuhalten, um Infektionen vorzubeugen. Einige Tipps können helfen, die Prozedur für den Nachwuchs zu erleichtern.
Hände und Wunde mit Seife und Wasser reinigen
Wohl jeder Mensch hat sich schon mal einen Holzsplitter eingezogen. Vor allem Kinder holen sich beim Toben im Wald oder dem Spielen auf dem Klettergerüst schnell einen Schiefer in die Haut. Die Kleinen kommen dann mit Schmerzen nach Hause und wollen den Fremdkörper rasch loswerden. Doch Eltern sollten besser nicht direkt an der Wunde hantieren, sondern sowohl ihre Hände als auch die betroffene Region mit Seife und Wasser reinigen und trocken tupfen, bevor sie das Teil zu entfernen versuchen. „So können Infektionen vermieden werden“, schreiben die Experten des Berufsverbandes der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ) auf ihrer Webseite „kinderaerzte-im-netz.de“.
Hausmittel können helfen
Es gibt sehr unterschiedliche Methoden, wie so ein kleiner Splitter am besten entfernt wird. Manche Menschen setzen auf spezielle Pflaster oder Cremes, die in Apotheken erhältlich sind und den Schiefer „heraus saugen“ sollen. Wenn der Splitter noch etwas aus der Haut herausragt, kann man ihn womöglich mit einem starken Klebeband herausholen. Einfache Hausmittel können helfen, um den Schiefer leichter zu entfernen. Beispielsweise eine zerdrückte Banane oder ein Stück Seife, die mit Hilfe eines Pflasters auf den Splitter gedrückt werden. Wenn dieses über Nacht draufgelassen wird, sollte der Splitter am nächsten Morgen leichter herauszuholen sein.
Pinzette und Nadel vorher desinfizieren
„Wenn Sie eine Pinzette benutzen, sollten Sie deren Spitze auch zur Sicherheit desinfizieren. Dann können Sie den Splitter entgegengesetzt zur Eindringrichtung vorsichtig herausnehmen“, rät Dr. Monika Niehaus, Mitglied des Expertengremiums vom BVKJ. Bei kleineren Splittern kann eine Lupe von Vorteil sein. Ragt der Splitter nicht aus der Haut heraus, können Vater oder Mutter mit einer feinen Nadel die Haut freilegen, um den Fremdkörper zu entfernen. Auch hier ist zu beachten, dass die Nadelspitze gereinigt und desinfiziert wird. Im Anschluss an diesen „kleinen Eingriff“ wird die Wunde erneut gesäubert, mit Vaseline eingecremt und mit Pflaster versorgt.
Bei größeren Fremdkörpern zum Arzt
„Wenn sich die Region um die Eintrittsstelle rötet, die Schmerzen schlimmer werden oder sich Eiter bildet, sollte das Kind in der Praxis vorgestellt werden; ebenso wenn es nicht gelingt, den kleinen Fremdkörper zu entfernen“, so Dr. Niehaus. Der Arzt kann dann auch überprüfen, ob das Kind einen ausreichenden Impfschutz gegen Wundstarrkrampf (Tetanus) besitzt und ob dieser eventuell aufgefrischt werden muss. Bei größeren Fremdkörpern wie Angelhaken, Glasscherben oder Metallstücken sollten Eltern bei ihrem Nachwuchs keinesfalls selbsttätig werden. Solange das Teil in der Wunde bleibt, blutet diese in der Regel kaum oder nur wenig. Da Gegenstände, die in den Rumpf, in den Hals oder in den Kopf eindringen, sogar lebensgefährlich sein können, sollte bei solchen Verletzungen schnell der Notarzt gerufen werden. (ad)
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Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.