Ein Viertel der Bevölkerung hat deutliche Wissenslücken
Viele Menschen sind hierzulande nur unzureichend über Krankheiten informiert. Dies hat eine repräsentative Studie des Instituts für Medizinische Soziologie der Berliner Charité und des Pharmakonzerns Pfizer ergeben. Demnach würden zwar mehr als 50 Prozent der Deutschen über ein „moderates“ Gesundheitswissen verfügen, ein Viertel weise jedoch deutliche Wissenslücken auf.
Patient und Arzt profitieren gleichermaßen von gutem Gesundheitswissen
Medizinisches Wissen wird heutzutage immer wichtiger, denn es kann sich maßgeblich auf den Erfolg der Behandlung auswirken. „Nur wenn die Menschen gut informiert sind, können sie im Krankheitsfall klar mit ihrem Arzt über ihre Beschwerden und Bedürfnisse sprechen“, so die Direktorin des Instituts für Medizinische Soziologie an der Berliner Charité, Prof. Dr. Adelheid Kuhlmey, laut einer aktuellen Mitteilung des Pharmakonzerns.
Doch eine gemeinsame Studie von Charité und Pfizer hat nun ergeben, dass viele Bürger nur über ein niedriges Gesundheitswissen verfügen. Demnach sei vor allem das Wissen über chronische Erkrankungen zwar insgesamt betrachtet „gut“, bei jedem Vierten aber deutlich „ausbaufähig“, berichtet Pfizer. „Die Ergebnisse bestätigen unsere Erwartung, dass noch mehr für die gesundheitliche Aufklärung der Bevölkerung getan werden muss”, wird Prof. Dr. Adelheid Kuhlmey in dem Bericht zitiert.
Befragung von mehr als 4.000 Menschen
Für die Studie wurden von November 2014 bis September 2015 mehr mehr als 4.100 Menschen ab 35 Jahren im Rahmen eines „Wissenstests“ zu allgemeinen Gesundheitsthemen und chronischen Krankheiten wie z.B. Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Krebs und Depressionen befragt. Dabei ergab der Bundesländervergleich, dass die Menschen in Mecklenburg-Vorpommern mit 70% korrekt beantworteten Aussagen am besten informiert sind. Weniger gut kannten sich hingegen die Brandenburger und Bremer (mit je 63 Prozent) sowie die Saarländer (62 Prozent) aus.
Während sich bei den Geschlechtern keine großen Unterschiede bemerkbar machten, zeigte sich im Vergleich der Altersgruppen, dass die Jüngeren tendenziell besser über Gesundheitsfragen informiert sind. Hier erreichte die Altersgruppe der 35- bis 44-Jährigen z.B. bei Herz-Kreislauf-Erkrankungen den höchsten Wissensstand mit 71 Prozent richtig beantworteten Aussagen.
„Jetzt gilt es, das Wissen der Altersgruppen zu festigen und weiter zu fördern, sodass künftig ältere Generationen über einen höheren Wissensstand im Gesundheitsbereich verfügen“, so Prof. Dr. Adelheid Kuhlmey weiter. (nr)
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