Dünndarmparasit bei zwei Füchsen in Harburg und Bergedorf entdeckt
Vorsicht vor dem Fuchsbandwurm im Großraum Hamburg! Das Hamburger Institut für Hygiene und Umwelt hat bei routinemäßigen Untersuchungen bei zwei Füchsen aus den Bezirken Harburg und Bergedorf eine Infektion mit dem Dünndarmparasiten Echinococcus multilocularis festgestellt. Der Parasit kann auf den Menschen übertragen werden und schwere Organschädigungen verursachen.
Auch Haustiere können den Fuchsbandwurm auf den Menschen übertragen
Die Gesundheitsbehörde erklärte ausdrücklich, keine Panik machen zu wollen, aber eine Infektion mit dem Fuchsbandwurm könne für den Menschen sehr gefährlich werden. Bei der Wildtieruntersuchung wurden 61 Füchse überprüft, zu denen auch die beiden positiv getesteten Tiere gehören. 39 Tiere stammen aus dem Bezirk Bergedorf, die restlichen aus den Bezirken Mitte, Harburg und Wandsbek.
Der Fuchsbandwurm ist nur wenige Millimeter lang und wird vor allem von Füchsen auf Nagetiere und umgekehrt übertragen. Aber auch Hunde und Katzen können zu den Wirtstieren des Dünndarmparasiten gehören. Ein Übertragung auf den Menschen kommt zwar selten vor, kann jedoch schwerwiegende gesundheitliche Folgen haben.
„Infizieren kann sich der Mensch mit dem Parasiten zum Beispiel durch den Verzehr von bodennah wachsenden Wald- und Kulturfrüchten, die über Fuchskot mit Bandwurmeiern verunreinigt sind. Eine Infektion ist auch durch den Kontakt mit Bandwurmeiern möglich, die am Fell infizierter Tiere haften“, teilt das Institut für Hygiene und Umwelt mit. Beeren, Pilze und bodennah wachsende Früchte und Pflanzen sollten nur gekocht verzehrt werden, da die Bandwurmeier anderenfalls nicht abgetötet werden. Tiefgefrieren reicht nicht aus.
Gründliches Händewaschen kann vor dem Fuchsbandwurm schützen
„Katzen und Hunde sollten regelmäßig entwurmt werden. Besonders Hunde, die sich frei in der Natur bewegen bzw. mit kleineren Nagetieren wie Mäusen und Ratten oder direkt mit Füchsen in Kontakt kommen können, sollten auf eventuelle Infektionen untersucht und in kurzen Abständen entwurmt werden“, rät die Behörde für Gesundheit und Verbraucherschutz. Hunde sollten zudem gründlich gewaschen werden, wenn die Möglichkeit besteht, dass sie mit Fuchskot in Berührung gekommen sind. „Die Hygiene im Umgang mit Haustieren sollte besonders beachtet werden. Dazu gehört beispielsweise gründliches Händewaschen nach dem Kontakt mit Katzen und Hunden.“ Wer in Wald, Feld oder Garten gearbeitet hat, beugt einer Infektion ebenfalls durch gründliches Reinigen der Hände vor.
Eine Infektion mit dem Fuchsbandwurm bleibt anfangs häufig unentdeckt. Sie äußert sich unter anderem durch Oberbauchschmerzen, Gewichtsverlust, andauernder Müdigkeit und Abgeschlagenheit. Der Gesundheitsbehörde zufolge ist die sogenannte alveoläre Echinokokkose schwer zu behandeln und kann zu gefährlichen Organschädigungen führen, wobei meist die Leber, aber auch Bauchfell, Lunge und Gehirn betroffen sein können. Weitere Symptome und Anzeichen für eine Bandwurminfektion finden Sie hier. (ag)
Autoren- und Quelleninformationen
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.