Bundesinstitut warnt vor gefährlichem Nahrungsergänzungsmittel „Roter Reis“
„Red Rice“-Produkte („Roter Reis“) mit dem Inhaltsstoff Monakolin K. können gesundheitsschädigend sein. Daher warnt das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) erneut vor dem Verzehr von Zubereitungen mit Rotem Reis. Grund sei laut einer aktuellen Mitteilung des BfArM der Inhaltsstoff Monakolin K., welcher unter anderem zu Leberschäden führen könne. Das Institut hatte bereits 2002 vor dem Konsum von Red Rice-Produkten als Nahrungsergänzungsmittel gewarnt.
Rotschimmelreis hat in Asien eine lange Tradition
Das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) warnt erneut vor dem Konsum von so genanntem „Roten Reis“ bzw. Rotschimmelreis. Bei diesem handelt es sich um ein
Fermentationsprodukt von Reis mit Schimmelpilzstämmen der der Gattung Monascus purpureus. Er stellt ein traditionelles chinesisches Nahrungs- und Heilmittel dar, welches unter anderem zur Behandlung von Magen-Darm-Beschwerden eingesetzt wird. Darüber hinaus dient der Reis in Asien zum Färben, Aromatisieren und Konservieren von Lebensmitteln. In Europa ist eine Verwendung in üblichen Lebensmitteln weitgehend unbekannt, in einigen Ländern ist Rotschimmelreis jedoch als Nahrungsergänzungsmittel im Handel erhältlich.
Inhaltsstoff entspricht ist identisch mit dem Cholesterinsenker Lovastatin
Das Problem: Red Rice enthält neben anderen Inhaltsstoffen Monacolin K, welches dem Wirkstoff Lovastatin entspricht. Dieser ist ein bekannter Cholesterinsenker zur Behandlung von Störungen des Fettstoffwechsels und dementsprechend in zugelassenen und verschreibungspflichtigen Fertigarzneimitteln zur Senkung des Cholesterinspiegels enthalten. Aufgrund dessen können Zubereitungen mit Rotem Reis die gleiche Wirkung entfalten wie Medikamente mit Lovastatin, so die Warnung des BfArM. Studien mit verschiedenen Red Rice-Produkten hätten demnach bereits gezeigt, dass schon Dosierungen ab 5mg pro Tag „eine nennenswerte pharmakologische Wirkung“ herbeiführen könnten.
Bundesinstitut warnte schon vor mehr als zehn Jahren vor Red Rice
Den Angaben zufolge kann Monakolin K selbst zu zahlreichen unerwünschte Wirkungen führen wie z.B. Schädigungen der Skelettmuskulatur und der Leber. Zudem kann es gerade bei der gleichzeitigen Einnahme von Zubereitungen mit Rotem Reis und Cholesterinspiegel-senkenden Arzneimitteln zu Nebenwirkungen wie Muskelschädigungen kommen. Daher hatte das BfArM schon im Jahr 2002 vor dem Konsum von Nahrungsergänzungsmitteln mit Rotschimmelreis gewarnt.
„Vor diesem Hintergrund begrüßt das BfArM die aktuelle Stellungnahme der Gemeinsamen Expertenkommission“, so die Mitteilung weiter. Die Gemeinsame Expertenkommission des Bundesamtes für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) und des Bundesinstitutes für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) war erst kürzlich zu dem Ergebnis gekommen, dass Red Rice-Zubereitungen ab einer Tagesdosis von 5 Milligramm Monakolin K als zulassungspflichtige Arzneimittel einzustufen seien und dementsprechend hierzulande nicht als Nahrungsergänzungsmittel vertrieben werden dürfen. (nr)
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