Im vorderen Bereich eines Flugzeugs erhöht sich die Gesundheitsgefahr
Viele Reisende reservieren sich für ihren Flug Sitze im vorderen Bereich des Fliegers. Schließlich muss man dann weder beim Ein- noch beim Aussteigen lange warten. Doch aus gesundheitlichen Gründen sind die Plätze in den ersten Reihen eines Flugzeugs nicht zu empfehlen, wie sich in einer Studie zeigte.
Gesundheitsrisiken bei Flugreisen
Flugreisen stellen aus verschiedenen Gründen ein Gesundheitsrisiko dar. Nicht nur weil im Flugzeug die Thrombose-Gefahr erhöht ist, sondern auch weil sich laut Studien mitunter giftige Luft in Flugzeugkabinen befindet, die krank machen kann. Außerdem kann bereits das Einsteigen in die Maschine eine Gefahr darstellen, denn beim Boarding ist das Risiko, sich mit Infektionskrankheiten anzustecken, besonders groß. Besonders Passagiere, die weit vorne sitzen, sind gefährdet.
Dreigeteiltes Boarding ist die schlechteste Methode
„Flugreisen sind zwar der schnellste Weg, um zum Urlaubsziel zu gelangen, aber sie sind auch eine der schnellsten Möglichkeiten für die Verbreitung von Infektionskrankheiten“, heißt es in einer Mitteilung der Arizona State University.
Forscher der US-amerikanischen Universität haben in einer Studie untersucht, wie sich Krankheiten bei Flugreisen verbreiten und wie sich das Risiko mindern lässt.
Dabei stellten die Wissenschaftler um Professor Anuj Mubayi fest, dass die derzeit gängige dreiteilige Boarding-Technik, bei der Passagiere nach First Class, mittlerem und hinterem Flugzeugbereich einsteigen müssen, die schlechteste Strategie ist, um die Anzahl der Infizierten zu reduzieren.
Der Grund dafür ist, dass die Passagier dabei gezwungen sind, mit anderen Personen dicht zusammenzustehen, während sie warten, um zu ihren Plätzen zu kommen.
Dabei können Krankheitserreger leicht übertragen werden. Diejenigen die weit vorne sitzen, sind der Gefahr demnach verstärkt ausgesetzt, da die Passagiere, die Plätze hinter ihnen haben, an ihnen vorbei müssen.
Verbreitung von Krankheitserregern wird begünstigt
Wissenschaftler um Ashok Srinivasan von der Florida State University waren im vergangenen Jahr zu ähnlichen Ergebnissen gelangt. Sie zeigten anhand von Computersimulationen, dass das blockweise Einsteigen die Verbreitung von Erregern begünstigt.
„Wenn man mehrere Zonen hat, neigen die Menschen in der gleichen Zone dazu, sehr nah aneinander zu stehen, eng genug, um Infektionen zu übertragen“, erläuterte Srinivasan in einer Mitteilung.
Wie die Experten in ihrer Studie, die im Fachmagazin „Physical Review“ veröffentlicht wurde, feststellten, wäre es günstiger, wenn die Kabine stattdessen in Längsrichtung, also erst rechts und dann links, aufgefüllt würde.
Zufallsprinzip ist sicherer
Noch besser sei das Zufallsprinzip, da die Passagiere „dann weniger wahrscheinlich längere Zeit in der Nähe von anderen verbringen“, so der Studienautor.
„Im Großen und Ganzen dauert das zufällige Boarding zwar länger, aber wenn die Passagiere zwischen Ebola und ein paar Minuten später sitzen wählen könnten, vermuten wir, dass sie letzteres bevorzugen würden.“
Die Studie zeigte zudem, dass sich Infektionen in kleineren Flugzeugen seltener verbreiten als in größeren Maschinen, da größere Passagier-Gruppen das Risiko, sich mit einer übertragbaren Krankheit anzustecken, erhöhen.
Hintergrund der Untersuchung war die sich 2014 auch durch Reisende ausbreitende, in Westafrika grassierende Ebola-Epidemie. Die tödliche Krankheit war damals auch in Deutschland nicht ausgeschlossen worden. (ad)
Autoren- und Quelleninformationen
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