Wahrheit oder Mythos: Helfen Solarium-Besuche gegen Sonnenallergie?
Menschen, die an Sonnenallergie zu leiden haben, wird manchmal geraten, ins Sonnenstudio zu gehen, um die Haut besser auf die starken Sonnenstrahlen vorzubereiten. Stimmt das aber wirklich? Und was kann sonst noch unternommen werden?
Helfen Besuche im Solarium gegen Sonnenallergie?
Gesundheitsexperten zufolge hat die Zahl derjenigen Menschen, die bei starker Sonneneinstrahlung allergische Reaktionen zeigen, in den vergangenen Jahren zugenommen. Auch immer mehr Kinder leiden an Sonnenallergie. Betroffene bekommen häufig den Tipp zu hören, den Beschwerden durch Abhärtung vorzubeugen. Beispielsweise sollen Besuche im Solarium helfen. Stimmt das aber tatsächlich? Was können Betroffene stattdessen unternehmen? Experten haben darauf einige Antworten.
„Haut muss unbedingt durch Sonnenschutzmittel geschützt werden“
Laut dem Deutschen Allergie-und Asthmabund (DAAB) wird eine Sonnenallergie meist durch lichtsensibilisierende Stoffe wie Kosmetika und Medikamente in Kombination mit UV-Strahlung ausgelöst. Die Symptome an den einzelnen Körperpartien treten Stunden bis Tage, meist verbunden mit Juckreiz, nach der Bestrahlung auf. Den Angaben zufolge wird die Sonnenallergie vor allem durch UV-A Strahlen, weniger durch UV-B Strahlen verursacht. Der DAAB schreibt auf seiner Webseite: „Vorbräunen auf der Sonnenbank bringt keinen sicheren Schutz, denn in vielen Sonnenstudios werden meist nur UV-A-Strahlen eingesetzt, der Haut fehlt die schützende Hautverdickung. So vorgebräunte Haut muss unbedingt durch Sonnenschutzmittel geschützt werden.“
Sonnencreme vor dem Frühstück auftragen
Als wirksame Therapie wie auch zur Vorbeugung werden laut DAAB Antihistaminika eingesetzt. Claas Ulrich, Oberarzt und Leiter des Hauttumorzentrums an der Charité – Universitätsmedizin Berlin, erklärte in einer Meldung der Nachrichtenagentur dpa: „Die beste Methode ist ein kompetenter und durch klinische Studien bewiesener Schutz, zum Beispiel durch eine medizinische Lichtschutzcreme aus der Apotheke.“ Dem Experten zufolge sollte diese eine Dosierpumpe haben, und es sollten Informationen darüber enthalten sein, wie oft man für welche Körperpartie drücken muss. Die Creme wird am besten vor dem Frühstück aufgetragen, denn dann ist die Haut noch nicht schwitzig und die Creme kann besser einziehen.
Auch hinter Glas vor Sonne in Acht nehmen
Die meisten Ärzte stehen Sonnenstudios eher kritisch gegenüber. Das Vorbräunen im Solarium schadet nur der Haut, meinen viele. Auch Ulrich riet in der dpa-Meldung Personen, die auf Abhärtung setzen wollen, nicht ins Solarium zu gehen, sondern sich in die Hände eines Dermatologen zu begeben. Von einigen Hautärzten werden spezielle Bestrahlungen angeboten, um einer Sonnenallergie vorzubeugen. Die UV-Belastung für die Haut wird dabei aber so weit wie möglich entsprechend des Hauttyps reduziert. Des Weiteren sollten Betroffene unbedingt die Mittagssonne meiden und sich auch hinter Glas vor der Sonne in Acht nehmen – denn UV-A-Strahlen dringen auch durch Scheiben. Wissenschaftler haben vor kurzem berichtet, dass Seitenscheiben im Auto oft keinen oder nur sehr wenig Sonnenschutz bieten und dadurch Haut- und Augenschäden begünstigen können. (ad)
Autoren- und Quelleninformationen
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.