Flüssigkeitsaufnahme im Sommer: Gesundheitliche Schäden durch zu viel trinken?
In dieser Woche sollen mancherorts Temperaturen bis zu 40 Grad erreicht werden. Am allerwichtigsten, um fit durch die Hitzewelle zu kommen, ist die tägliche, ausreichende Flüssigkeitszufuhr. Stimmt es aber, dass man auch zu viel trinken kann? Experten klären auf.
Hitze macht vielen zu schaffen
Die aktuelle schweißtreibende Hitzewelle macht vielen Menschen zu schaffen. Temperaturen weit über 30 Grad sorgen dafür, dass sich die meisten müde, schlapp und antriebslos fühlen. Wichtig bei Hitze ist vor allem das damit einhergehende starke Durstgefühl zu befriedigen. Doch wie hoch sollte die täglich Trinkmenge ausfallen? Und stimmt es eigentlich, dass zu viel Wasser trinken gesundheitsschädlich werden kann?
Wassermangel kann gefährlich werden
Der Körper des Menschen besteht zu über der Hälfte aus Wasser. Es ist für uns unverzichtbar und spielt eine zentrale Rolle im Organismus, erklärt das Bundeszentrum für Ernährung (BZfE) auf seiner Webseite.
Wasser ist Bestandteil aller Körperzellen und -flüssigkeiten, es ist erforderlich für Stoffwechselabläufe und Transportvorgänge, es nimmt an biochemischen Reaktionen teil und kühlt den Körper beim Schwitzen ab.
Wer zu wenig trinkt, riskiert gesundheitliche Probleme. Laut den Experten kann ein Wassermangel zu schwerwiegenden, manchmal irreparablen Schäden des Organismus führen.
So verschlechtert zu wenig Wasser in der Ernährung zunächst die Fließeigenschaften des Blutes, Abbauprodukte können nicht mehr über die Nieren ausgeschieden werden, Muskeln und Gehirn werden nicht mehr optimal mit Sauerstoff und Nährstoffen versorgt.
Im schlimmsten Fall kann es zu Nieren- und Kreislaufversagen kommen.
Bei hohen Temperaturen mehr als üblich trinken
Dem BZfE zufolge sollte ein Erwachsener im Schnitt am Tag mindestens 1,3 bis 1,5 l trinken. Bei Reduktionsdiäten, Erkrankungen, Sport oder Hitze kann die empfohlene Menge aber auch deutlich höher liegen.
Kann man aber eigentlich auch zu viel trinken?
Wie das BZfE an anderer Stelle erklärt, braucht man bei normalen Trinkgewohnheiten keine gesundheitlichen Schäden durch eine zu hohe Flüssigkeitsaufnahme befürchten.
Die Niere kann sich immer anpassen und fast einen Liter pro Stunde ausscheiden, wenn nötig.
Den Experten zufolge kann es zwar bei einigen schweren Krankheiten theoretisch zu einer „Wasservergiftung“ kommen, dafür müsste aber ein Erwachsener schon sechs Liter Wasser hintereinander wegtrinken.
Dennoch wird allgemein davon abgeraten, allzu viel Flüssigkeit aufzunehmen, denn durch das unnötig viele Wasser werden auch wichtige Nährstoffe und Mineralien ausgespült.
Säuglinge besonders anfällig für Dehydratation
Bei Kleinkindern und Säuglingen sind die Nieren allerdings noch unterentwickelt. Die Kleinen können größere Mengen Wasser nicht schnell genug verarbeiten und ausscheiden.
Den Angaben zufolge brauchen Säuglinge in Relation mehr Flüssigkeit als Erwachsene. Sie sind besonders anfällig für eine Dehydratation, beispielsweise bei anhaltendem Durchfall.
Während der Wasserbedarf bei voll gestillten Säuglingen über die Muttermilch gedeckt wird und bei Flaschenkindern über die Säuglingsmilchnahrung, müssen ältere Babys an regelmäßiges Trinken gewöhnt werden. (ad)
Autoren- und Quelleninformationen
Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Medizinern und Medizinerinnen geprüft.
- Bundeszentrum für Ernährung (BZfE): Wasser: Gesund trinken, (Abruf: 23.06.2019), Bundeszentrum für Ernährung (BZfE)
- Bundeszentrum für Ernährung (BZfE): Trinken im Sommer, (Abruf: 23.06.2019), Bundeszentrum für Ernährung (BZfE)
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.