Smartphones sind wahre Keimschleudern: Tipps zur Handy-Hygiene
Smartphones oder Tablets sind häufig mit vielen Keimen, Pilzen und Bakterien belastet. Vor allem für Menschen mit einem geschwächten Immunsystem stellt dies eine Gesundheitsgefahr dar. Der TÜV gibt einige Tipps für eine bessere Handy-Hygiene.
Gesundheitsgefahr für geschwächte Menschen
Seit Jahren wird von Experten immer wieder vor der „Keimschleuder Smartphone“ gewarnt. Bereits kleinste Kratzer auf Smartphones und Tablets reichen Keimen, Pilzen und Bakterien als Versteck und Nährboden, mahnt nun der TÜV. Solche Erreger halten sich bei Raumtemperatur mehrere Tage, Sporen von Pilzen sogar mehrere Monate. „Gesunden Menschen bereiten die Keime normalerweise keine Probleme. Erhöhte Infektionsgefahr besteht aber für Menschen mit schwachem Immunsystem oder bei Erkältungswellen“, erklärte Dr. Wiete Schramm, Ärztin beim TÜV Rheinland. Die Expertin rät dazu, Smartphones und Tablets regelmäßig gründlich zu reinigen.
Keine scharfen Reiniger verwenden
Spezielle Hygienesprays mit einer keimabtötenden Wirkung sind ideal um die empfindlichen Touchscreens zu säubern. Solche Sprays sind in Drogerien, im Fachhandel oder in Apotheken erhältlich. Zudem sind für die tägliche Pflege von Smartphones und Tablets Reinigungstücher für Monitore und andere elektrische Geräte empfehlenswert. Wenn solche nicht zur Hand sind, tut es zur Not auch ein Brillenputztuch aus Mikrofaser, das selbst in trockenem Zustand noch Fettschmutz aufnimmt. Vorsichtig sollte man bei Krümeln oder anderen Partikeln sein, diese können beim Reiben Kratzer hinterlassen. Keinesfalls verwendet werden sollten scharfe Reiniger wie Spülmittel, Seifenlaugen, Alkohol oder Glasreiniger. Sie können langfristig die fettabweisende Oberfläche der Geräte beschädigen, so dass sie weniger gut zu bedienen sind.
Am wichtigsten ist das Händewaschen
Der beste Schutz vor Keimen ist simpel, aber effektiv: Händewaschen ist die wichtigste Hygiene-Regel in allen Lebenslagen, auch bei der Hygiene für mobile Telefone. Auf den Händen tummeln sich Millionen von Krankheitserregern und da sich Menschen häufig ins Gesicht fassen, bringen sie eigene Keime auf die Displays. Von dort können sie zurück in Augen, Nase oder Mund gelangen. „Benutzt man während des Essens ein Handy oder Tablet, können winzige Essensreste zurückbleiben, die dann wieder als perfekter Nährboden für weitere Keime dienen“, erläuterte die Ärztin. Während eines Toilettengangs sollte man die Finger vom Handy lassen.
Folien für Displays
Das Keimwachstum wird zudem durch Cremes und Schminke begünstigt. Mit einer speziellen Folie kann man die Displays vor Kratzern und Keimen schützen. Solche Folien haben den großen Vorteil, dass sie austauschbar sind. Bei kleinen Öffnungen am Telefon können mitunter Wattestäbchen – die unbedingt trocken sein müssen – helfen. Allerdings können sie Flusen hinterlassen. Diese kann man aber oft rauspusten. Mit Hilfe eines Zahnstochers kann man kleine Ritzen, etwa rund um den Displayrahmen, reinigen. Auch hier ist Vorsicht angebracht, da die Spitzen Teile des Smartphones beschädigen können. Keime finden sich aber nicht nur auf den Telefonen. Wie der TÜV erst vor kurzem mahnte, sollten auch PC-Tastaturen regelmäßig gereinigt werden. Dies gilt vor allem für Männer, wenn man einer US-amerikanischen Studie Glauben schenkt. Die Forscher hatten bei ihrer Untersuchung vor einigen Jahren festgestellt, dass besonders viele Keime in Männerbüros zu finden sind. Die Wissenschaftler erklärten sich das unter anderem damit, das Männer sich seltener die Hände waschen würden. (ad)
Autoren- und Quelleninformationen
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.