Bubble-Tea birgt Gesundheitsrisiken
25.05.2012
Nachdem vor wenigen Tagen bereits die Techniker Krankenkassen auf die möglichen Gesundheitsrisiken durch das Modegetränke Bubble-Tea hingewiesen hatte, warnt nun auch die Verbraucherzentrale Sachsen vor dem knallbunten Blasen-Tee.
Bubble-Tea ist einen wahre Kalorienbombe, birgt eine erhöhte Verschluckungsgefahr und ist bei enthaltenem Schwarzteeanteil für Kleinkinder ohnehin ungeeignet, warnen die Experten. Doch die Jugend interessieren solche Hinweise wenig. Sie werden von der grellbunten Erscheinung, den auf der Zunge zerplatzenden Kügelchen und dem süßen Geschmack des neuen Modegetränks regelrecht magisch angezogen. In nahezu jeder Einkaufszone findet sich daher mittlerweile eine Bubble-Tea-Bar.
Bubble-Tea flüssige Dickmacher
Mediziner, Krankenkassen und Verbraucherschützer sehen die Entwicklung des Bubble-Teas zum Kultgetränk unter Kindern und Jugendlichen äußerst kritisch. Vor allem der hohe Zucker und Kaloriengehalt bereitet den Experten Sorge. „Mit 300 bis 500 Kilokalorien kann ein kleiner Becher Bubble-Tea eine Hauptmahlzeit ersetzen“, betonte die Uta Viertel von der Verbraucherzentrale Sachsen. Bei größeren Bechern (500 Milliliter), wie sie in fast jeder Bubble-Tea-Bar angeboten werden , erhöht sich die aufgenommene Kalorienmenge auf 600 bis 1.000 Kilokalorien. Als Durstlöscher ist der Blasen-Tee daher völlig ungeeignet, auch wenn die Bezeichnung als Teemischgetränk hier durchaus etwas andere vermuten lässt. „Die Bezeichnung Tee ist für dieses Getränk irreführend“, kritisierte die Verbraucherschützerin Uta Viertel. Denn normalerweise sei Tee ein kalorienfreies Aufgussgetränk auf Basis von Pflanzenteilen. Der ursprünglich aus Taiwan stammenden Bubble Tea wird aus Grün- oder Schwarztee hergestellt, wobei der eigentliche Geschmack durch einen ordentlichen Schuss Fruchtsirup erreicht wird. Die enthaltenen Kügelchen bestehen aus Stärke der Maniokwurzel und sind ebenfalls mit Fruchtsirup durchtränkt.
Blasen-Tee erhöht das Risiko von Übergewicht
Der hohe Fruchtsirup- beziehungsweise Zuckergehalt macht den Bubble-Tea zu einer regelrechten Kalorienbombe, weshalb die Techniker Krankenkasse in ihrer Pressemitteilung vom vergangenen Montag das Modegetränk als einen „flüssigen Dickmacher“ bezeichnet hat. Bereits in 200 Millilitern sei ein Drittel des Tagesenergiebedarfs eines Kindes enthalten, so die Aussage der Ernährungswissenschaftlerin der TK, Mechthild Fröhlich. Demzufolge erhöht regelmäßiges Bubble-Tea-Trinken das Risiko von Übergewicht und entsprechenden Folgeerkrankungen wie Herz-Kreislauf-Beschwerden oder Diabetes. Den Konsumenten müsse klar sein, dass sie „vielmehr eine Süßigkeit als einen Durstlöscher“ zu sich nehmen, so der Hinweis der TK-Ernährungsexpertin. Die Verbraucherzentrale Sachse hat darüber hinaus darauf hingewiesen, dass Bubble-Tea mit Schwarzteeanteil wegen des enthaltenen Koffeins für Kinder ohnehin ungeeignet ist.
Warnhinweis auf Bubble-Tea gefordert
Wie der Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ) bereits Anfang März weist nun auch die Verbraucherzentrale Sachsen in ihrer aktuellen Mitteilung auf die Verschluckungsgefahr beim Bubble-Tea hin. „Für Kleinkinder sind Bubble-Teas sogar gefährlich“, denn „geraten die Kugeln über die Luftröhre in die Lunge, können sie gesundheitliche Probleme verursachen“, erklärte Uta Viertel. Laut BVKJ droht in solchen Situationen schlimmstenfalls ein Lungenkollaps. Daher sollte nach Ansicht der Verbraucherzentrale hier ein entsprechender Warnhinweise vom Gesetzgeber verpflichtend vorgeschrieben werden. (fp)
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Autoren- und Quelleninformationen
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.