Verbraucherzentrale Bayern warnt vor Zusatzstoffen
30.05.2012
Die Verbraucherzentrale Bayern warnt vor möglichen Gesundheitsrisiken durch das Modegetränk Bubble-Tea. Der knallbunte Mode-Drink enthalte „vielfach Farb- und Aromastoffe, Säuerungsmittel und Konservierungsstoffe“, welche „nicht immer klar gekennzeichnet" sind, so die Aussage in der aktuellen Mitteilung der Verbraucherzentrale Bayern.
Auch einzelne Krankenkassen und der Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ) hatten in den vergangenen Monaten bereits vor möglichen gesundheitlichen Gefährdungen durch das Modegetränk gewarnt. Dabei stand vor allem der hohe Zucker- beziehungsweise Kaloriengehalt und die Verschluckungsgefahr durch die enthaltenen Kügelchen im Vordergrund. Die Verbraucherzentrale Bayern weist nun auf möglicherweise bedenkliche Inhaltsstoffe des Bubble-Tea hin. Bei einer Stichprobe im Raum München stellten die Verbraucherschützer fest, dass die enthaltenen Säuerungsmittel sowie die Farb-, Aroma- und Konservierungsstoffe nicht immer klar gekennzeichnet waren und das Personal in den Bubble-Tea-Bars oft keine Auskunft über die tatsächlichen Inhaltsstoffe geben konnte.
Verschluckungsgefahr bei Bubble-Tea
Ursprünglich war der aus Taiwan stammende Bubble-Tea ein Naturprodukt, das auf Basis von schwarzem oder grünem Tee hergestellt wurde. Mit der Zeit änderte sich jedoch die Mixtur und die natürlichen Inhaltsstoffe wurden durch künstliche Zusatzstoffe ersetzt. Die enthaltenen, erbsengroßen Kügelchen werden in geschmacksintensivem Fruchtsirup getränkt, den sie beim Zerplatzen im Mund freisetzen. Getrunken wird der Bubble-Tea – ähnlich wie Milchshake – mit Hilfe eines dicken Strohhalms, durch den auch die Kügelchen passen. Für den Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte liegt hierin ein besonderes Risiko des Modegetränks. Denn insbesondere bei kleineren Kindern bestehe durch die Kügelchen eine erhöhte Verschluckungsgefahr, die schlimmstenfalls zu einem Lungenkollaps führen könne, so die Warnung des BVKJ vor gut drei Monaten. Der Beliebtheit des Bubble-Teas hat diese Warnung jedoch keine Abbruch beschert.
Warnungen vor Bubble-Tea finden wenig Gehör
Auch der Hinweis der Techniker Krankenkasse, dass Bubble-Tea mit 300 bis 500 Kilokalorien je 200 Milliliter eine regelrechte Kalorienbombe ist, hält Kinder und Jugendliche nicht davon ab, sich an dem grellbunten Modegetränk zu erfreuen. Das bei regelmäßigem Konsum das Risiko von Übergewicht und entsprechenden Folgeerkrankungen (Diabetes, Herz-Kreislauf-Erkrankungen etc.) im späteren Lebensverlauf deutlich erhöht wird, stört die Bubble-Tea-Genießer wenig. So wird vermutlich auch die aktuelle Warnung der Verbraucherzentrale Bayern wenig Gehör finden. Aber möglicherweise ziehen wenigstens die Betreiber der Bubble-Tea-Bars aus den Stichproben der Verbraucherzentrale eine Lehre und achten künftig darauf, dass das Personal ausreichend geschult ist, um genauere Auskunft über die Inhaltsstoffe des Bubble-Teas zu geben. Denn die allgemeine Angabe enthält Aromastoffe beziehungsweise Konservierungsmittel reicht zur Information der Kunden nicht aus. Stattdessen wäre zum Beispiel „für besonders empfindliche Menschen auch eine Kennzeichnung von allergieauslösenden Inhaltsstoffen wünschenswert“, betonte die Ernährungsexpertin der Verbraucherzentrale Bayern, Daniela Krehl. Eine entsprechende Kennzeichnung werde ohnehin ab 2014 gesetzlich vorgeschrieben. (fp)
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