Tierische Lebensmittel, Alkohol und zuckerhaltige Getränke erhöhen das Gicht-Risiko
24.03.2015
Die Stoffwechselerkrankung Gicht, kann durch verschiedene Faktoren begünstigt werden, wobei als wissenschaftlichen nachgewiesene Risikofaktoren laut Angaben des Instituts für Wirtschaftlichkeit und Qualität im Gesundheitswesen (IQWiG) auch Fleisch, Fisch und Meeresfrüchte gelten.
Der Verzehr größerer Mengen tierischer Lebensmittel ist dem IQWiG zufolge mit dem erhöhten Risiko einer Gichterkrankung verbunden. Der Grund seien die hohen Mengen enthaltener Purine, einem Bestandteil wichtiger Grundstoffe des Körpers – der Nukleinsäuren. Als Abbauprodukt der Purine entsteht Harnsäure, die normalerweise ausreichend mit dem Urin ausgeschieden werden sollte. Sind die Nieren aber nicht in der Lage, genügend Harnsäure über den Urin auszuscheiden, steigt der Harnsäurespiegel im Körper an. „Wenn er eine bestimmte Grenze überschreitet, kann die Harnsäure Kristalle bilden, die sich im Körpergewebe ablagern“, erläutert das IQWiG weiter. Die Kristalle sammeln sich anschießend meist in den Gelenken, wo sie einen Gichtanfall auslösen können.
Medikamente als potenzielle Risikofaktoren für Gicht
Letztlich sind laut Angaben des IQWiG alle Faktoren, die eine Erhöhung des Harnsäurespiegels mit sich bringen, als mögliche Risikofaktoren für Gicht zu bewerten. Die gelte unter anderem für entwässernde Medikamente (Diuretika), Acetylsalicylsäure (ASS), bestimmte Arzneien, die nach einer Organtransplantation eingesetzt werden, verschiedene Krebsmedikamente und das Parkinson-Medikament Levodopa. „Gicht ist die Folge eines erhöhten Harnsäurespiegels im Blut“, wobei „etwa ein Drittel aller Personen mit einem erhöhten Harnsäurespiegel an Gicht“ erkranken, so die Ausführungen des IQWiG.
Alkohol erhöht das Risiko einer Gichterkrankung
Auch der Konsum alkoholischer Getränke ist dem IQWiG zufolge mit der vermehrten Bildung von Harnsäure verbunden. Gleichzeitig hätten diese eine entwässernde Wirkung und verringern die Ausscheidung von Harnsäure durch die Nieren. Zudem enthalte vor allem Bier relativ viele Purine. Nachweislich können Bier und hochprozentiger Alkohol Gicht begünstigen, so das IQWiG. Wein indes habe nach bisherigem Kenntnisstand keine entsprechende Wirkung, solange dieser in Maßen konsumiert werde. Nicht zuletzt sind auch zuckerhaltige Getränke laut Angaben des IQWiG als Risikofaktoren für eine Gichterkrankung zu nennen, was sowohl für Getränke mit Zuckerzusatz als auch mit hohem Fruchtzuckergehalt gelte. Darüber hinaus steige das Risiko, an Gicht zu erkranken, bei Übergewicht. (fp)
>Bild: Uta Herbert / pixelio.de
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