Medikament macht nicht abhängig und ist effektiver als Opium
Das Gift einer seltenen Schlange aus Asien könnte in Zukunft dazu verwendet werden, um ein neues effektives Schmerzmittel zu schaffen. Forscher fanden jetzt heraus, dass das Gift der sogenannten blauen Korallenschlange bei Krebserkrankungen, Muskelrissen und Migräne zur effektiven Schmerztherapie eingesetzt werden kann.
Die Wissenschaftler der University of Queensland stellten bei ihrer Untersuchung fest, dass das Gift einer sehr seltenen asiatische Schlange als neues effektives Schmerzmittel eingesetzt werden könnte. Die Mediziner veröffentlichten die Ergebnisse ihrer Studie in der Fachzeitschrift „Toxins“.
Neues Medikament effektiver als Opium?
Aus dem Gift einer der seltensten Schlangen Südostasiens kann scheinbar in ein nicht-süchtig machendes Schmerzmittel erstellt werden. Dieses Schmerzmittel könnte sogar effektiver als Opium sein, sagen die Wissenschaftler. Seit 15 Jahren forschten die Wissenschaftler an der Entwicklung eines Schmerzmittel aus dem Schlangengift.
Blaue Korallenschlange hat die größten Giftdrüsen von allen Schlangenarten
Mit der Kombination von blauen Streifen und einem neonroten Kopf und Schwanz ist die blaue Korallenschlange wohl eine der weltweit auffallendsten Schlangenarten. Die farbenfrohe Schlange hat aber auch die größten Giftdrüsen auf der Welt, welche sich über eine Viertel der Länge des Körper erstrecken, erläutern die Forscher.
Seltene Schlange ist vom Aussterben bedroht
Die blaue Korallenschlange gibt es nur in Thailand, Malaysia, Singapur und Indonesien. Allerdings ist die seltene Schlange durch Massenabholzung vom Aussterben bedroht, erklären die Wissenschaftler. Das Tier sei sowieso schon sehr selten und jetzt werde auch noch der Lebensraum der Schlange zerstört. Wälder werden abgeholzt, um mehr Platz für Palmöl-Plantagen zu schaffen, sagen die Wissenschaftler.
Menschen rotten Tiere und Pflanzen aus, die vielleicht etliche Krankheiten heilen könnten
Dies ist ein großartiges Beispiel dafür, warum wir die Natur schützen müssen. Ein so seltenes Tier könnte möglicherweise nützlich für die Humanmedizin sein. Aber natürlich kann die gewonnene Medizin keine Leben retten, wenn die Schlange ausgestorben ist, betonen die Forscher. Es ist nicht unwahrscheinlich, dass bei der Abholzung von riesigen Waldgebieten auch zahlreiche unbekannte Heilpflanzen mit zerstört wurden. So könnte es Pflanzen zur Heilung von Krebs gegeben haben, aber wir haben sie bereits ausgerottet, bevor wir sie jemals studieren konnten, erläutert Autor Dr. Bryan Fry von der University of Queensland.
Gesundheitliche Vorteile des Gifts wurden nur durch Zufall entdeckt
Dr. Fry arbeitet bereits seit den letzten zwanzig Jahren mit Schlangen. Die Entdeckung der gesundheitlichen Vorteile des Giftes entstand aber nur durch reinen Zufall. Das Forscherteam arbeitet jetzt an einer künstlichen verbesserten Version des Toxins, bevor das Gift in eine effektive Medizin umgewandelt werden soll. Dies könnte eine Kommerzialisierung und Massenproduktion bedeuten. Es müssen jetzt auch andere ähnliche Schlagen der gleichen Blutlinie untersucht werden. Nur so kann festgestellt werden, ob das Gift dieser Tiere eventuell ähnliche Vorteile bewirken kann, erklärt der Autor.
In welchen Ländern gibt es eine erhöhte Gefahr durch Schlangenbisse?
Gerade in der heutigen Zeit sind Gifttiere und Schlangenbisse immer noch eine unterschätzte Gefahr. Die Weltgesundheitsorganisation WHO berichtet von jährlich 5 Millionen Schlangenbissen. Von diesen enden leider etwa 125.000 tödlich und 300.000 mit einer permanenten Behinderung. In Asien werden jährlich etwa hunderttausend Menschen von giftigen Schlangen gebissen, ebenso wie in Afrika. Auch in den Vereinigten Staaten kommt es jährlich zu etwa 10.000 Schlangenbissen.
Wo gibt es keine giftigen Schlangenarten?
Es gibt aber auch einige Gegenden auf der Welt, welche frei von Giftschlangen sind. Zu diesen gehören beispielsweise die Antarktis, einige Inseln im Mittelmeer, Atlantik und der Karibik. Aber auch auf Irland, Island, Grönland, Neukaledonien, Neuseeland, Hawaii und Madagaskar gibt es keine giftigen Schlangen. (as)
Autoren- und Quelleninformationen
Wichtiger Hinweis:
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