Zehn Kinder nach Verzehr giftiger Beeren im Krankenhaus
10.12.2013
Vorsicht vor giftigen Beeren: In Mönchengladbach haben einige Kinder einer evangelischen Kindertagesstätte offenbar Früchte des "schwarzen Nachtschattens" (auch „Giftbeere“) gegessen und im Anschluss über Kopfschmerzen und Bauchschmerzen geklagt. Wie die „Rheinische Post“ aktuell auf ihrer Internetseite berichtet, waren daraufhin alle 42 Kinder vorsorglich von einem Notarzt untersucht und zehn Kinder schließlich für weitere Untersuchungen in Kinderkliniken gebracht worden.
Mindestens zwei Kinder essen von „schwarzem Nachtschatten"
In einer kirchlichen Kindertagesstätte in Mönchengladbach haben nach Angaben der „Rheinischen Post“ mindestens zwei Kinder von der ungenießbaren Pflanze "schwarzer Nachtschatten" gegessen und danach Vergiftungssymptome wie Bauschmerzen und Kopfschmerzen gezeigt. Um kein Risiko einzugehen, wurden schließlich alle 42 Kinder im Alter von zwei bis sechs Jahren vorsorglich von einem Notarzt auf Vergiftungserscheinungen untersucht, denn „nach ersten Informationen konnte die giftige Tollkirsche nicht ausgeschlossen werden. Ebenso bestand eine hohe Wahrscheinlichkeit, dass weitere Kinder betroffen sein könnten“, so die Information der Berufsfeuerwehr Mönchengladbach. Zehn der Kinder seien schließlich vorsorglich für weitere Untersuchungen in zwei Kinderkliniken gebracht worden, von denen fünf zur Beobachtung über Nacht bleiben mussten.
Erzieher befürchteten Tollkirsche
Die Pflanze aus der Gattung der Nachtschatten war laut der RP durch einen Zaun hindurch auf das Kindergartengelände gewachsen und so für die Kinder zugänglich geworden. Die Erzieher der Einrichtung hatten zunächst befürchtet, dass es sich bei der Pflanze um die sehr giftige Tollkirsche (Atropa belladonna) gehandelt haben könnte, doch dieser Verdacht ließ sich schnell abwenden. Glück im Unglück: Denn in diesem Fall hätten nach Angaben der „Informationszentrale gegen Vergiftungen“ des Universitätsklinikums Bonn bereits drei bis vier Beeren bei Kindern zu Symptomen wie Pupillenerweiterung, trockenem Mund, Hautrötung und Überwärmung, Herzrasen und Halluzinationen führen können.
Vergiftungen bei Kindern zweithäufigste Unfallart
Vergiftungen kommen gerade bei Kindern sehr schnell vor und sind nach Stürzen die zweithäufigste Unfallart. Die häufigste Ursache für Vergiftungsunfälle im Kindesalter ist das Schlucken von Haushaltsmitteln wie Haushaltsreinigern oder Körperpflegeprodukten – wobei diese Vergiftungen mit meist relativ leichten oder gar keinen Symptomen einhergehen. Sehr viel gefährlicher wird es, wenn sich Kinder durch Kontakt mit Medikamenten, giftigen Pflanzen, ätzenden Substanzen oder Lampenöl vergiften.
Bei Vergiftungsunfällen immer sofort Notruf 112 wählen
Hier ist es besonders wichtig, dass der Fall fachlich richtig eingeschätzt und umgehend die entsprechende erste Hilfe geleistet wird. Daher sollte immer sofort der Notruf unter 112 abgesetzt und ein Giftinformationszentrum kontaktiert werden. Eine weitere sinnvolle Unterstützung für Eltern, Erzieherinnen und Erziehern bietet die App „Vergiftungsunfälle bei Kindern“ des Bundesinstituts für Risikobewertung. Diese steht in den jeweiligen App-Stores kostenlos zum Download zur Verfügung. (nr)
Bild: Rainer Sturm / pixelio.de
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