Der Gingko ist eine Heilpflanze, die gegen unterschiedlichste Beschwerden eingesetzt werden kann. So hilft Gingko beispielsweise bei Asthma, Herz-Kreislauf-Beschwerden und Entzündungen, wirkt präventiv gegen altersbedingte Erkrankungen, verbessert die Konzentration und Aufmerksamkeit und unterstützt die Gewichtsabnahme.
Der Ginkgo (Ginkgo biloba L.) ist die älteste heute noch existierende Baumart der Welt und als Heilpflanze sowohl in der traditionellen als auch in der modernen Medizin anerkannt. Doch gegen welche Beschwerden kann Gingko tatsächlich helfen?
Gingko reich an gesunden Biflavonoiden
Wie Wirkung von Gingko wird vor allem auf seine besonderen Inhaltsstoffe zurückgeführt. So enthält er nach dem derzeitigen Kenntnisstand 13 unterschiedliche Biflavonoide (spezielle Flavonoide), darunter Amentoflavon, Bilobetin, Sciadopitysin, Ginkgetin und Isoginkgetin, berichtet ein Forschungsteam in der Fachzeitschrift „Plants“.
Der Gehalt an Biflavonoiden werde dabei durch das Wachstumsstadium, die Wachstumsbedingungen und das Alter der Pflanze beeinflusst.
Diese Biflavonoide zeigen eine antioxidative, krebshemmende, antivirale, antibakterielle, antimykotische und entzündungshemmende Wirkung sowie ein mögliches Potenzial zur Behandlung von Herz-Kreislauf-, Stoffwechsel- und neurodegenerativen Erkrankungen, fügen die Forschenden hinzu.
Das Team weist jedoch darauf hin, dass in Studien auch eine potenzielle Toxizität von Ginkgo-Biflavonoiden identifiziert wurde, die weiter untersucht werden sollte. Laut den Fachleuten wäre daher eine Bestimmung der sicheren Menge von Ginkgo-Biflavonoiden für die Einnahme angebracht.
Gingko schützt das Gehirn
Gingko scheint auch sehr vorteilhaft für die Kognition. So kommt eine in dem englischsprachigen Fachjournal „Antioxidants“ veröffentlichte Studie zu dem Ergebnis, dass er zur Verbesserung des Gedächtnisses und der kognitiven Fähigkeiten bei Alzheimer, Parkinson und Krebs beitragen kann.
Die Forschenden kommen auf Basis der Auswertung von insgesamt 14 klinischen Studien zu dem Schluss, dass Gingko das Gedächtnis, die Kognition, die Psychopathologie und die Lebensqualität signifikant verbessert.
Weitere Vorteile seien die Verbesserung der zerebralen Durchblutung, der exekutiven Funktion, der Aufmerksamkeit, der Konzentration, des nonverbalen Gedächtnisses und der Stimmung sowie die Reduzierung von Biomarkern für oxidativen Stress, berichtet das Team.
Die antiapoptotische, antioxidative und entzündungshemmende Wirkung des Gingko sei nicht nur vorteilhaft für die Kognition, sondern auch bei verschiedenen Erkrankungen wie beispielsweise Insulinresistenz, Bluthochdruck und Herz-Kreislauf-Erkrankungen.
Zudem habe die Einnahme von Gingko beziehungsweise Gingko-Extrakt in den ausgewerteten Studien auch die Nüchtern-Serumglukose, das glykierte Hämoglobin, den Insulinspiegel, den Body-Mass-Index (BMI) und den Taillenumfang verringert. Weiterhin seien atherosklerotische Plaques und Entzündungen zurückgegangen.
Insgesamt kann Gingko äußerst vorteilhaft für die Prävention und Behandlung von altersbedingten Erkrankungen sein, so das Fazit des Forschungsteams. Das Potenzial des Gingkos als Heilpflanze scheint dabei an vielen Stellen noch nicht voll ausgeschöpft und es ist auf eine noch breitere Anwendung in der modernen Medizin zu hoffen. (as)
Autoren- und Quelleninformationen
Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Medizinern und Medizinerinnen geprüft.
- Dunja Šamec, Erna Karalija, Sabina Dahija, Sherif T. S. Hassan: Biflavonoids: Important Contributions to the Health Benefits of Ginkgo (Ginkgo biloba L.); in: Plants (veröffentlicht 23.05.2022), Plants
- Sandra Maria Barbalho, Rosa Direito, Lucas Fornari Laurindo, Ledyane Taynara Marton, Elen Landgraf Guiguer, et al.: Ginkgo biloba in the Aging Process: A Narrative Review; in: Antioxidants (veröffentlicht 09.03.2022), Antioxidants
Wichtiger Hinweis:
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